Kleine Stadtflöhe auf dem Großmarkt

Hamburg · Smart hat es geschafft, in den letzten 18 Jahren eine große Fangemeinde aufzubauen. Über die Jahre wurde das Fantreffen so groß, dass es seit fünf Jahren von Smart selbst organisiert wird, stets an einem anderen Ort in Europa, diesmal in Hamburg.

 Der Smart-Konvoi mit 1635 Fahrzeugen führte durch die Hamburger Speicherstadt, was Tausende von Zuschauern anzog. Zum 15. Smart-Treffen kamen Teilmehmer aus 34 Ländern. Fotos: Smart

Der Smart-Konvoi mit 1635 Fahrzeugen führte durch die Hamburger Speicherstadt, was Tausende von Zuschauern anzog. Zum 15. Smart-Treffen kamen Teilmehmer aus 34 Ländern. Fotos: Smart

So viel Sonne hat die Hansestadt Hamburg schon lange nicht mehr gesehen: perfektes Licht für die Inszenierung der vielen bunten Smarties auf vier Rädern, allesamt auf den Parkflächen des Großmarkts der Stadt. Morgens war hier bei kühleren Temperaturen noch Marktbetrieb, die Händler à la Aale-Dieter haben das Gelände verlassen, und die großen Lieferlastwagen sind vielen kleineren Gefährten gewichen. Über 2000 Smarts haben sich anlässlich des 15. Smart-Times-Treffens 2016 zusammengefunden.

Höchst international geht es an dem Wochenende in der Weltstadt mit Herz für die lieben Kleinen zu. Norwegische Kennzeichen sind ebenso zu finden wie russische, litauische und dänische. Insgesamt haben sich Teilnehmer aus 34 Ländern eingefunden, darunter auch etliche Fans in organisierten Gruppen. Der Smart-Club Portugal hat seine Mitglieder mit von Weitem erkennbaren knallgrünen Shirts ausgestattet, die Portugiesen machen - typisch südländisch - auch hörbar aus ihrer guten Laune keinen Hehl. Mitsamt ihren Kindern führt die italienische Smart-Gemeinde auf der großen Bühne einen eigens einstudierten Tanz vor. Die Atmosphäre erinnert insgesamt an eine großes Familientreffen.

Erstaunlich häufig vertreten sind dabei die seltener verkauften Roadster-Varianten, in vielen Farben, mit großen Felgen veredelt und mit kürzeren Federn tiefergelegt, teils in Neuwagenzustand, das andere Mal mit weit über 200 000 Alltagskilometern auf der Uhr. Alle würden gerne eine Neuauflage des flachen Heckmotorrenners sehen, doch die hat keine Chance auf Serienfertigung. "Wir konzentrieren uns jetzt erst einmal auf die vorhandenen Varianten und den neuen Elektro-Smart", sagt Smart-Chefin Annette Winkler, die sich auf dem Gelände gut gelaunt unter den Leuten tummelt.

Sie pflegt seit jeher einen engen Kontakt zu den Fans und war auch mit verantwortlich, als die Organisation 2011 erstmals von den Clubs an Smart abgegeben wurde. Seitdem findet das jährliche Treffen nicht mehr nur in Österreich, sondern jedes Jahr in einer anderen europäischen Stadt statt, um allen Kunden einmal die Teilnahme ohne allzu lange Anfahrt zu ermöglichen. Allerdings bieten gerade die Geschichten der von weit her Angerollten wunderbare Unterhaltung. Ebenfalls seit Jahren Tradition ist die Teilnehmerparade beim Smart-Treffen. Publikumswirksam führt diesmal die Strecke mitten durch die historische Hamburger Speicherstadt. Ein rund acht Kilometer langes Straßenstück wurde von der Polizei eigens für die smarte Autokette abgesperrt. Am Nachmittag sammelt sich die quietschfidele Schar auf dem Parkplatz in Reihen, um einen reibungslosen Start des Korsos zu ermöglichen.

Winkler eröffnet bei Partystimmung und gespanntem Warten die Parade: "Ladies and gentlemen, start your engines!" Begleitet von einem wilden Hupkonzert springen die schnatternden Dreizylinder an, und der Tross setzt sich in Bewegung. Unterwegs überholt ein Smart der zweiten Generation unter lautem Tröten des nachgerüsteten Schiffshorns die vordere Hälfte des Teilnehmerfelds, um sich dann wieder vor der Speicherstadt brav in die Reihe einzugliedern. Ein Aufkleber am Heck parodiert die legendäre Fernsehschau "Wetten, dass?" mit ähnlicher Gestaltung. Das rollende Musikgefährt setzt mit zwei ausgewechselten Buchstaben auf einen "fetten Bass" - und könnte jede Wette um das lautstärkste Dröhnen aus dem Innern gewinnen.

 Wahre Smart-Fans scheuen keine Kosten und Mühen, ihre Autos zu einzigartigen Vehikeln umzubauen. Der schönste Lohn dafür war beim Smart-Korso in Hamburg der Applaus der Zuschauer.

Wahre Smart-Fans scheuen keine Kosten und Mühen, ihre Autos zu einzigartigen Vehikeln umzubauen. Der schönste Lohn dafür war beim Smart-Korso in Hamburg der Applaus der Zuschauer.

Unermüdlich winken und klatschen in der Speicherstadt am Streckenrand zahlreiche Gäste der Kolonne zu. Weit über eine Stunde fahren an ihnen nur Smarts vorbei. Als die ersten Teilnehmer wieder am Großmarkt eintreffen, sind die letzten noch nicht losgefahren, was die fröhliche Stimmung nur noch mehr anheizt. Insgesamt waren 1635 Smarts am Stück unterwegs, so viele wie nie zuvor. Von dieser Freude werden die Akteure noch lange zehren, spätestens bis zum nächsten Knacken des Rekords.

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