Bestattungskultur im Wandel Wunsch nach klassischem Grab nimmt ab

Königswinter · (kna) Immer weniger Menschen in Deutschland wünschen sich eine Bestattung in einem klassischen Grab. Nur noch 25 Prozent der Bundesbürger bevorzugen ein traditionelles Sarg- oder Urnengrab auf einem Friedhof.

 Fast jeder zweite Bürger zieht bereits eine Bestattung außerhalb des Friedhofs in Betracht.

Fast jeder zweite Bürger zieht bereits eine Bestattung außerhalb des Friedhofs in Betracht.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Damit hat sich der Anteil seit 2013 annähernd halbiert. Das ergibt sich aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa unter 1005 Bundesbürger im Auftrag der Verbraucherinitiative Aeternitas.

Inzwischen zieht fast jeder zweite Bundesbürger eine Bestattung außerhalb der Friedhöfe in Betracht. Daher müssten die Bestattungsgesetze reformiert werden, erklärt Aeternitas, ein gemeinnütziger Förderverein für Bestattung und Grabgestaltungen.

Ein Viertel der Befragten wünsche sich eine Bestattung, die derzeit nach geltender Gesetzeslage unzulässig sei. Dazu zählten das Verstreuen der Asche in der freien Natur sowie die Aufbewahrung oder Beisetzung von Urnen zu Hause oder im Garten.

Aeternitas sieht die Chance, dass Friedhöfe weiterbestehen, wenn sie zum Beispiel pflegefreie Gemeinschaftsgräber, Urnenwände, Rasengräber oder Beisetzungen unter Bäumen anbieten. Solche Arten der Bestattung ziehen 21 Prozent der Befragten in Betracht. Dabei bieten Friedhöfe auch die Möglichkeit, die Namen der Verstorbenen anzuzeigen – anders als anonyme Grabstätten, die in der Vergangenheit häufig als einzige pflegefreie Alternative zu finden waren. Knapp der Hälfte der Befragten ist es weiterhin wichtig, dass sich auf der Grabstelle ein Namenshinweis findet.

Das Ergebnis der Umfrage deckt sich mit früheren Angaben von Aeternitas. Im September hatte die Verbraucherinitiative darauf hingewiesen, dass rund 50 Prozent der Friedhofsflächen in der Bundesrepublik inzwischen überflüssig geworden seien.

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