Venus setzt am Nachthimmel den Glanzpunkt

Stuttgart · Die Venus erstrahlt am Nachthimmel im Februar in ihrem größten Glanz. Der Mond wird hingegen in einer Halbschattenfinsternis von der Erde leicht verdunkelt. Das ist nur etwas für besonders aufmerksame Beobachter.

Den frühen Abendhimmel im Februar beherrscht Venus mit ihrem Glanz. Schon kurz nach Sonnenuntergang kann man sie als Lichtpünktchen hoch im Südwesten ausmachen. Mit Einbruch der früh einsetzenden Dunkelheit wird unser innerer Nachbarplanet zu einem hell strahlenden, unübersehbaren Gestirn. Mitte Februar strahlt Venus mit maximaler Helligkeit. Vier Wochen später wird sie sich rasch vom Abendhimmel verabschieden.

Vollmond ist am 11. Februar um 1.33 Uhr, was diesmal mit einer Halbschattenfinsternis verbunden ist. Der Mond wird dabei nicht vom Kernschatten der Erde verdunkelt, sondern nur vom Halbschatten getroffen, der den Kernschatten umgibt. Am Abend des 10. Februar kreuzt der Mond die Erdbahnebene von Süd nach Nord. Dabei gelangt er vollständig in den Halbschatten der Erde. Der Eintritt des Mondes in den Schatten erfolgt um 23.32 Uhr. Um 3.55 Uhr endet die Finsternis mit dem Austritt.

Halbschattenfinsternisse werden oft gar nicht wahrgenommen. Ein- und Austritt bleiben grundsätzlich unbeobachtbar. Zur Mitte der Finsternis um 1.44 Uhr bemerkt der aufmerksame Beobachter jedoch eine leichte Verdunkelung des Mondes, die vor allem in seinem Norden zu erkennen ist, denn der Nordrand berührt fast den Kernschatten der Erde.

Mars ist wie Venus am Abendhimmel vertreten. Allerdings ist er wesentlich lichtschwächer als Venus und fällt kaum auf. Der Rote Planet wandert durch das Sternbild Fische und überholt am 27. Februar den sonnenfernen Uranus. Dieser grünliche Planet ist allerdings nur mit einem Fernglas oder Teleskop zu erkennen.

Bald nach halb zehn Uhr abends wird Mars in den Dunstschichten am Westhorizont unsichtbar und geht wenige Minuten vor 22 Uhr unter. Am letzten Februartag gesellt sich die dünne Sichel des zunehmenden Mondes zu Venus und Mars. Das Dreigestirn ist gegen 20 Uhr über dem Westhorizont zu sehen.

Jupiter im Sternbild Jungfrau erscheint immer früher am Osthimmel. Anfang Februar geht er eine halbe Stunde vor Mitternacht auf, zu Monatsende bereits eine Viertelstunde vor 22 Uhr. Der Riesenplanet ist am günstigsten in der zweiten Nachthälfte zu beobachten. Er hält sich in der Nähe von Spica auf, dem bläulich-weißen Hauptstern der Jungfrau.

Saturn hält sich am Morgenhimmel auf. Der Ringplanet wandert durch den Schlangenträger und überschreitet am 24. Februar die Grenze zum Sternbild Schütze. Am 21. Februar zieht die abnehmende Mondsichel nördlich an Saturn vorbei.

Der abendliche Fixsternhimmel zeigt noch winterlichen Charakter. Allerdings hat sich die Szenerie der Winterbilder deutlich nach Westen verschoben. Der Himmeljäger Orion ist im Südwesten zu sehen, gefolgt vom hellen, bläulich-weißen Sirius. Hoch über unseren Köpfen erblickt man die beiden Sternenketten der Zwillinge mit ihren hellen Sternen Kastor und Pollux am Beginn der Ketten.

Die gelbliche Kapella steht zenitnah, während Aldebaran im Stier hoch im Westen seinen Platz einnimmt. Prokyon im Kleinen Hund passiert eben den Meridian. Am Osthimmel ist der Löwe erschienen, Leitbild des Frühlingshimmels, während das Sternbild Jungfrau erst im Aufgang begriffen ist. Der Große Wagen schiebt sich im Nordosten empor.

Der zunehmende Halbmond wandert in der Nacht vom 5. auf 6. Februar vor dem Regengestirn vorbei, besser bekannt als Sternhaufen der Hyaden. Dabei bedeckt er mehrere der Hyadensterne. Es ist spannend zu verfolgen, wie die einzelnen Sterne nacheinander am dunklen Mond rand verschwinden. Diese Sternbedeckungen sind am besten mit einem Fernglas zu verfolgen. Gegen Mitternacht zieht der Mond ganz knapp südlich an Aldebaran vorbei.

Am 6. Februar kommt der Mond am frühen Nachmittag mit 368 820 Kilometern in Erdnähe. In Erdferne hält sich unser Nachbar im Weltall am 18. Februar auf, wobei ihn 404 380 Kilometer von uns trennen. Neumond tritt am 26. Februar um 15.58 Uhr ein. An diesem Tag kommt es zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis, die allerdings von Europa aus unbeobachtbar bleibt.

Die Mittagshöhe der Sonne nimmt im Februar um gut neun Grad zu. Die Tageslänge wächst in Hamburg um eine Stunde und 48 Minuten auf 10:44 Stunden, in München um eine Stunde und 28 Minuten auf 10:58 Stunden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort