So tarnen sich Shopping-Fallen

Düsseldorf · Ein professioneller Auftritt im Internet, minderwertige oder gar keine Ware im Lager – das ist das Prinzip von sogenannten Fake-Shops. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sagt Nutzern, wie sie Betrüger erkennen können.

 Hinter Hochglanzbildern auf Webseiten steckt nicht immer die Originalware.

Hinter Hochglanzbildern auf Webseiten steckt nicht immer die Originalware.

Foto: Kalaene/dpa

Sogenannte Fake-Shops, die etwa minderwertige Ware vertreiben, sind selten auf den ersten Blick zu erkennen. Darum müssen Nutzer besonders auf Details achten. Die Verbraucherzentrale NRW hat Indizien zusammengestellt:

Wenn eine eigentlich bekannte Adresse Ungereimtheiten aufweist, könne dies ein Warnzeichen sein. Ein Beispiel ist eine Erweiterung der Adresse wie ".de.com", wo eigentlich nur ".de" stehen müsste.

Nicht jeder besonders günstige Shop ist ein Fake-Shop, und nicht jeder Fake-Shop muss zwingend extrem billig sein. Doch wenn sich in einem Shop auffallend niedrige Angebote häufen, rät die Verbraucherzentrale zur Skepsis.

Beim Bezahlvorgang in Fake-Shops werden oft bis zum letzten Bestellschritt mehrere Zahlungsweisen angeboten. Doch bei der eigentlichen Bestellung wird dann nur noch Vorkasse etwa in Form einer Überweisung verlangt. Es sollte aber umgekehrt sein: "Erst die Ware, dann das Geld", so die Verbraucherzentrale.

Fake-Shops schmücken sich gerne mit erfundenen Gütesiegeln, die aber keinerlei wirkliche Aussagekraft haben. Oder sie nutzen echte Gütesiegel wie etwa "Trusted Shops", ohne dieses Zertifikat zu besitzen. Durch einen Klick auf das Siegel können Nutzer prüfen, ob es mit einem Zertifikat des Siegel-Betreibers verlinkt ist. Denn ohne entsprechenden Link dürfte es sich um eine Fälschung handeln.

Generell sollten sich Kunden nicht nur auf Bewertungen innerhalb eines Shops verlassen. Sollten sich dort die Lobeshymnen häufen, während anderweitige Bewertungen stark davon abweichen, könne dies ein Indiz für einen Fake-Shop sein.

Viele Fake-Shops haben auch frei erfundene oder von anderen Seiten kopierte AGBs. Ein deutliches Erkennungszeichen für Fake-AGBs ist es, wenn sie in schlechtem Deutsch aus einem Übersetzungsprogramm daherkommen. Ist das der Fall oder fehlen die AGBs sogar ganz, sollte man von einer Bestellung Abstand nehmen.

Ein nicht vorhandenes Impressum ist immer ein Ausschlusskriterium. Wenn ein Impressum zu finden ist, muss es die Adresse, einen Vertretungsberechtigten und eine E-Mail-Adresse enthalten. Außerdem einen Verweis auf das Handelsregister mit entsprechender Nummer. Letzteres kann im Zweifel genauer überprüft werden.

Auf der Internetseite der Verbraucherzentrale NRW

können Nutzer anhand einer interaktiven Grafik ausprobieren, wie sie einen Fake-Shop erkennen können:

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