Wissenschaftler warnen: Zu viele Windräder führen zur Flaute

Jena · Wenn Windparks zu groß werden, produzieren sie Flaute. Denn jeder Rotor entzieht der Luftströmung Energie. Viele Anlagen reduzieren damit die Windgeschwindigkeiten und damit die Energieausbeute. Der Effekt gehe über den Windschatten hinter jeder einzelnen Anlage hinaus, erklärt das Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena .

 Wenn Windräder zu dicht aneinander gesetzt werden, sinkt die Energieausbeute. Foto: dpa

Wenn Windräder zu dicht aneinander gesetzt werden, sinkt die Energieausbeute. Foto: dpa

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Dessen Forscher dämpfen Hoffnungen, mit immer größeren Windparks ließe sich proportional immer mehr Energie gewinnen. Die Wissenschaftler in Jena berechneten über ein digitales Klimamodell in einer Reihe von Szenarien, wie viel Windenergie maximal auf allen Kontinenten gewonnen werden kann. Zwar handele es sich dabei um hypothetische Szenarien, so Axel Kleidon vom Max-Planck-Institut. Trotzdem seien die Ergebnisse wichtig für einen künftigen Ausbau der Windenergie.

"Wir finden diese dramatischen Effekte bei Abständen zwischen Windkraftanlagen, wie man sie heutzutage häufig in Windparks an Land antrifft." Als nächstes wollen die Wissenschaftler nun ihre Berechnungen mit Messungen heutiger Windparks vergleichen, um zu herauszufinden, ob der Bremseffekt bereits hier messbar ist. Für den Bau künftiger, größerer Windparks würde dies bedeuten, dass die Abstände zwischen den Rotoren deutlich vergrößert werden müssten, um die heutige Effizienz der Energieerzeugung zu erhalten.

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