Hausding fliegt wie Batman

Berlin · Wasserspringer Patrick Hausding hat gestern vom Ein-Meter-Brett die zweite deutsche Goldmedaille bei der Europameisterschaft in Berlin gewonnen. Für die Beckenschwimmer holte Jan-Philip Glania mit Bronze das erste Edelmetall der EM. Andere hatten Pech.

Nach dem Goldjubel um Springer Patrick Hausding haben auch die deutschen Schwimmer dank Jan-Philip Glania die ersehnte EM-Medaille gefeiert. Der Rückenschwimmer fand Bronze über 100 Meter Rücken "megageil", dagegen gab es nach drei vierten Plätzen auch enttäuschte Gesichter. Der Mixed-Staffel über 4 x 100 Meter und den beiden Rückenschwimmern Lisa Graf und Christian Diener fehlten nicht viel zum Podest.

Gleich zweimal innerhalb von anderthalb Stunden verpasste dagegen der Olympia-Vierte Steffen Deibler Edelmetall. Erst ärgerte sich der Kurzbahn-Weltrekordler über seinen "indiskutablen" achten Platz über 50 Meter Schmetterling, dann fehlten ihm als Schlussschwimmer der Mixed-Lagenstaffel 27 Hundertstelsekunden zu Bronze.

"Medaillen sind wichtig", erklärte Henning Lambertz. Der Chef-Bundestrainer war gestern froh, dass seine Schwimmer nach dem Hausding-Gold vom Ein-Meter-Brett und dem Turm-Silber von Maria Kurjo und My Phan ebenfalls die deutsche Europameisterschafts-Bilanz aufhübschten. "Es macht im Moment richtig Spaß, hier zu schwimmen", erklärte Lambertz im stimmungsvollen Velodrom, in dem sechs bis acht Medaillen das deutsche Ziel sind.

Neue Chancen gibt es gleich heute: Neben Biedermann erreichten auch die Lagenschwimmer Markus Deibler und Philip Heintz die Finals. Aussichtsreichster Anwärter auf EM-Gold ist Weltrekordler Biedermann, der am Montag noch im Vorlauf über 400 Meter Freistil ausgeschieden war. Deutschlands Nummer 1 demonstrierte gestern mit dem Halbfinalsieg über die 200 Meter Freistil Stärke.

Gleich die erste seiner fünf Chancen nutzte der nervenstarke Hausding in seiner Geburtsstadt. Auch deshalb war die neunte EM-Goldmedaille für den Lokalmatadoren etwas ganz Spezielles. "Es ist einfach was ganz anderes, als wenn man irgendwo in einem anderen Land springt", gestand der Weltmeister im Synchronspringen vom Turm. Mit einer schwarzen Batman-Kappe auf dem Kopf sammelte Hausding Gratulationen ein - und scherzte. "Batman kann fliegen, ich anscheinend auch. Mal schauen, ob ich die anderen Tage noch genauso gut fliege", erklärte er.

Auch der wie Hausding ebenfalls 25 Jahre alte Glania, der sich nach 54,15 Sekunden mit Bronze belohnte, war "superglücklich, superstolz. Ich hoffe das beflügelt die anderen auch noch mal."

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