Die Roten Teufel sind zurück

Bordeaux · Marc Wilmots knöpfte sich verärgert seine Kritiker vor. "Vier Jahre hatten wir immer Erfolg, jetzt sollte plötzlich alles schlecht sein", schimpfte er nach Tagen voller Spott und Häme. Der belgische Fußball-Nationaltrainer redete sich nach dem überzeugenden 3:0 (0:0)-Sieg am Samstag gegen Irland in Rage. Die Pressekonferenz wurde zu einer Generalabrechnung.

"Ich kann mit Kritik leben, aber manchmal wird nur kritisiert, um Leute zu manipulieren", sagte der 47-Jährige, dessen Fähigkeiten als Trainer nach dem 0:2 zum EM-Auftakt gegen Italien stark angezweifelt wurden: "Leute, die kritisieren, werden nie ein glückliches Leben haben."

Wilmots wirkte nach dem energischen Auftritt gegen Irland erleichtert. Das Feiern überließ er aber dem belgischen König Philippe. Während dieser auf der Tribüne mit Fanschal um den Hals die Tore von Romelu Lukaku (48. und 70. Minute) und Axel Witsel (61.) bejubelte, blieb der Nationaltrainer der Roten Teufel erstaunlich cool. Wilmots schaute seinen Spielern aus der Entfernung bei ihrer Versöhnung mit den Fans zu. Zu sehr hatte die heftige Kritik der vergangenen Tage an ihm genagt. Wilmots sei ein "begrenzter Trainer", hieß es.

Gegen Irland konnte sich Wilmots auf seinen "Dreizack" (Süddeutsche Zeitung), bestehend aus dem diesmal starken Kevin De Bruyne, Eden Hazard und Lukaku, verlassen. Nach den drei Toren demonstrierten die Belgier auch Zusammenhalt: Alle jubelten gemeinsam und klatschten mit Wilmots ab.

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