Schriftstellerin Helga M. Novak gestorben

Berlin · Die Lyrikerin und Schriftstellerin Helga M. Novak ist an Heiligabend im Alter von 78 Jahren in Rüdersdorf bei Berlin gestorben.

Für ihr Werk erhielt Novak zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt 2012 den Drostepreis der Stadt Meersburg. Sie habe die deutschsprachige Literatur in den vergangenen 50 Jahren mit einer eigenen und unverwechselbaren Stimme geprägt, hieß es in der Begründung. "Ihre Gedichte spiegeln politische Ereignisse wider, sind zugleich aber auch ganz persönliche künstlerische Äußerungen, in denen sich das rastlose Leben der Dichterin offenbart."

Novak, 1935 in Berlin geboren, studierte Philosophie und Literatur an der Universität Leipzig. 1961 heiratete sie nach Island, vier Jahre später kehrte sie in die DDR zurück. Wegen des Verteilens regimekritischer Texte wurde ihr 1966 die DDR-Staatsbürgerschaft aberkannt. Danach hielt sie sich erneut in Island auf und übersiedelte 1967 in die Bundesrepublik. "Lange vor Wolf Biermann wird Helga M. Novak aus der DDR ausgewiesen. Staatenlos führt sie ein unstetes Leben, das sie quer durch Europa führt. Ihre Bücher wurden in der DDR nicht veröffentlicht; ihre Gedichte findet man dort nur als Abschrift in den Akten der Staatssicherheit", teilte der Schöffling-Verlag mit, der Werke Novaks veröffentlicht.

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