Bühne Verdienter Applaus für die Varieté-Künstler

St. Wendel · Das dritte Winter-Varieté „WND staunt und lacht“ im ausverkauften St. Wendeler Saalbau wurde zu einem grandiosen Erfolg.

 Grazile Handstand-Akrobatik präsentierte Cecilia Hedlund.

Grazile Handstand-Akrobatik präsentierte Cecilia Hedlund.

Foto: Jennifer Sick

Das Licht im Saalbau verdunkelt sich. Über die Lautsprecher hallt der Vangelis-Titel „Conquest of paradise“ und erfüllt den Raum mit seinen triumphalen Klängen. Das Publikum hält den Atem an und wartet gespannt auf den Beginn der Show, denn zum nun dritten Mal haben Gog Concept, die Kreissparkasse und die Stadt St. Wendel zum Winter-Varieté „WND staunt und lacht“ geladen. Und viele waren der Einladung gefolgt. „Der Saal ist voll“, freut sich daher auch Veranstalter Georg Lauer bei der Begrüßung der Gäste und verspricht einen unvergesslichen Abend. Um dieses Versprechen halten zu können, hat er vier unterschiedliche Akteure eingeladen, die zweieinhalb Stunden lang das Publikum mit Akrobatik, Comedy und Magie unterhalten.

Moderiert wird der Abend von Manuel Schunter und Georg Leiste alias „Tébé & Leiste“. Sie führen durch das Programm und bringen dabei das Publikum mit einer Mischung aus Varieté, Akrobatik und Comedy zum Lachen. Beispielsweise tanzen sie als Blues Brothers zu den Klängen von Jailhouse Rock über die Bühne, lassen Pavarotti nicht nur Arien trällern, sondern auch gleichzeitig einen Kleiderständer erklimmen und nehmen die großen Magier mit ihrer ganz eigenen Version der schwebenden Jungfrau auf die Schippe. Dabei binden sie das Publikum mit ein. Angefangen bei gemeinsamen Übungen zum korrekten Applaudieren – inklusive eines „individuellen Strafapplauses“ – bis hin zur Hilfe für eine übergewichtige Seiltänzerin, die es ohne tatkräftige Unterstützung des Publikum gar nicht erst auf ihr Seil schafft.

Doch damit ist das Publikum längst nicht aus dem Schneider. Im Gegenteil: Mit Ballon-Komiker Tobi van Deisner bekommen einige Zuschauer richtig Arbeit. Zwei Nummern hat der Weltrekordinhaber der Ballon-Modelleure vorbereitet und für beide sucht er sich mehr oder weniger freiwillige Helfer aus dem Publikum. Los geht es mit der Show „Star Wars“. Hierfür müssen drei Zuschauer nicht nur in die Rollen der Helden aus Krieg der Sterne schlüpfen und nach Anweisung Deisners agieren, sie werden auch noch mit Requisiten wie einem Ballon-Lichtschwert oder einem monströsen Darth-Vader-Helm ausgestattet – alles aus Ballons modelliert.

Etwas leichter hat es da Zuschauer Michael. Er braucht bei der zweiten Nummer des Komikers nur eine kleine Ballonantenne auf dem Kopf zu tragen. Dafür muss er aber Deisners selbst erfundene James-Bond-Geschichte mit passenden Geräuschen unterlegen – angefangen bei Bonds aufheulendem Aston Martin bis hin zur wilden Knutscherei mit Miss Monneypenny. Bei beiden Nummern ist es vor allem die spontane Interaktion Deisners mit seinen unfreiwilligen Darstellern, die für viele Lacher sorgt.Entspannt zurücklehnen, einfach nur zuschauen, staunen und lachen kann das Publikum bei den Auftritten des Hausmeisters „Herr Stahnke“. Getreu dem Motto „Warum einfach, wenn es auch anders geht“ werden Banalitäten wie das Aufstellen eines Mikrofons bei ihm zur großen Herausforderung. Und wer hätte gedacht, dass das Ausklopfen eines Teppichs zur spannenden Turnnummer am Reck werden kann? Am Ende der Show erweist sich Stahnke dann nicht nur als Akrobat, sondern ebenso als talentierter Zauberer, und lässt vor den Augen der Zuschauer volle und leere Weinflaschen wie aus dem Nichts auftauchen.

 „Herr Stahnke“ brachte die Zuschauer zum Lachen und Staunen.

„Herr Stahnke“ brachte die Zuschauer zum Lachen und Staunen.

Foto: Jennifer Sick

Mit akrobatischem Geschick beeindruckt die vierte Akteurin des Abends: Cecilia Hedlund aus Schweden beherrscht die Kunst der Handstand-Akrobatik. Zu Beginn ihres Auftritts noch auf einem Podest, balanciert sie letztlich mehrere Meter über den Köpfen der Zuschauer auf einem Turm aus Stühlen und lässt das Publikum den Atem anhalten. Übrigens, wie Lauer berichtet, soll es kommendes Jahr zwei Aufführungen geben.

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