Das "Obermain-Tagblatt" aus Lichtenfels beschäftigt sich mit der Strategie der Post, ihr Filialnetz schrittweise aufzugeben: Knapp 70 Prozent der Aktien sind in Besitz freier Anleger, und die wollen Rendite sehen. Und so gehen eben immer öfter Briefmarken

Das "Obermain-Tagblatt" aus Lichtenfels beschäftigt sich mit der Strategie der Post, ihr Filialnetz schrittweise aufzugeben: Knapp 70 Prozent der Aktien sind in Besitz freier Anleger, und die wollen Rendite sehen. Und so gehen eben immer öfter Briefmarken zusammen mit Gemüse, Brötchen oder Schnitzel über die Theke

Das "Obermain-Tagblatt" aus Lichtenfels beschäftigt sich mit der Strategie der Post, ihr Filialnetz schrittweise aufzugeben: Knapp 70 Prozent der Aktien sind in Besitz freier Anleger, und die wollen Rendite sehen. Und so gehen eben immer öfter Briefmarken zusammen mit Gemüse, Brötchen oder Schnitzel über die Theke. Hauptsache überhaupt eine Poststelle, heißt es vor allem auf dem Land. Der gelbe Riese ist derweil längst auf anderen Baustellen aktiv. Schließlich ist er schon lange nicht mehr der verstaubte Beamtenladen, sondern ein weltweiter Logistikkonzern. Gerade erst wurden Brief- und Paketboten längere Arbeitszeiten und Lohnverzicht angedroht. Wobei: Den Eindruck, unterbeschäftigt zu sein, machen die fleißigen Zusteller nicht. Die in Dresden erscheinende "Sächsische Zeitung" dagegen lobt den Kurs der Post: Es ist nur konsequent, wenn die Post zu Ende führt, womit sie vor Jahren begann: mit der Ausgliederung ihrer Filialen an den Einzelhandel. Die Versorgung mit Postdienstleistungen ist deshalb nicht zusammengebrochen. Nach wie vor findet sich in jedem Ort mit mehr als 2000 Einwohnern eine Poststelle. Die frühere "Christel von der Post" sitzt jetzt eben beim Dorfbäcker. Der bekommt dafür Geld: 489 Millionen Euro zahlte die Post im vorigen Jahr ihren Vertragspartnern. Was geschieht, wenn Unternehmen zu lange an alten Zeiten festhalten, sieht man bei Karstadt. Der Postvorstand hat die modernen Zeiten glücklicherweise rechtzeitig erkannt. Auch für die "Lübecker Nachrichten" sind die Veränderungen bei der Post folgerichtig: Wer die Internet-Gesellschaft zum Lebensprinzip erhebt, darf sich nicht wundern, wenn die bestellte Waschmaschine nur bis zur Haustür geliefert wird. Und nun reden wir über die (eigentlich ungeliebte) Post, die alle eigenen Filialen schließen will - und empören uns pflichtgemäß. Aber sind wir Konsumenten es nicht, die mehr Wettbewerb beim Brief- und Paketdienst fordern? Die "Märkische Oderzeitung" aus Frankfurt/Oder hat andere Probleme mit der Post: Ärgerlich ist ein anderer Punkt. Regelmäßig verkündet das Unternehmen Milliardengewinne, was auch am vergleichsweise hohen deutschen Briefporto liegt. Diese Gebühren zu senken, wäre überfällig. Doch wird sich ein "Fast-Monopolist" kaum zu einem solchen Akt hinreißen lassen.

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