Wie bei der Glühbirne

Der Krach um Kühlmittel in Autos ist eine fast schon fatale Kopie des Glühbirnen-Streits. In beiden Fällen hat die EU-Kommission eine durchaus sinnvolle Richtlinie erlassen, die nur einen fatalen Fehler hat: Jedes Mal blieb den Kunden beziehungsweise Herstellern nichts anderes übrig, als für einige Jahre auf einen Ersatz auszuweichen, der völlig ungeeignet ist.

Das waren im einen Fall Energiesparlampen, die das hochgiftige Quecksilber enthielten. Das ist im aktuellen Fall ein Kühlmittel, dessen schnelle Entzündbarkeit und Übergang zu hochgiftigen Stoffen inzwischen zahllose Fachleute bestätigen. Wie man vor diesem Hintergrund so stur und uneinsichtig darauf bestehen kann, ein zugegebenermaßen klimaschädliches durch ein hochgefährliches Mittel zu ersetzen, verstehe, wer will. Wer seine Arbeit vernünftig macht, schreibt ehrgeizige Richtlinien mit Übergangsfristen, die die Autobauer motivieren, rasch Alternativen zu finden. Dass genau das geschieht, ignoriert die Kommission bisher.

Es wäre keine Überraschung, wenn Brüssel diese Linie fortsetzt und eine unsinnige Lösung in Kauf nimmt, damit nur ja alle gehorsam sind. Der italienische Industrie-Kommissar wäre gut beraten, zusammen mit seinen technischen Fachleuten die Angelegenheit zu entschärfen. Denn auch in dieser Frage gilt: Nicht der Weg, sondern das Ziel ist wichtig.

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