Trauer um Altkanzler Helmut Schmidt

Hamburg/Berlin/Saarbrücken · Als großen Deutschen und bedeutenden Staatsmann haben Politiker über alle Parteigrenzen hinweg den früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt gewürdigt. Er starb gestern im Alter von 96 Jahren in Hamburg.

Deutschland trauert um Helmut Schmidt . Der frühere Bundeskanzler starb gestern im Alter von 96 Jahren zu Hause in seiner Heimatstadt Hamburg nach mehrwöchiger Krankheit. Über die Parteigrenzen hinweg wurde der Sozialdemokrat als bedeutender deutscher Politiker gewürdigt. "In seinen öffentlichen Ämtern, ganz besonders als Bundeskanzler, hat Helmut Schmidt Großes geleistet", schrieb Bundespräsident Joachim Gauck an Schmidts Tochter Susanne Kennedy-Schmidt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU ) würdigte Schmidt als "politische Institution der Bundesrepublik". SPD-Chef Sigmar Gabriel nannte den Altkanzler einen Menschen, der mit Zuversicht, Realismus und Tatkraft "unser Land gestaltet hat".

Schmidt war als Nachfolger Willy Brandts von 1974 bis 1982 Bundeskanzler, ehe er von Helmut Kohl in einem Misstrauensvotum gestürzt wurde. Zu den größten Herausforderungen seiner Kanzlerzeit gehörten die Ölkrise und der Kampf gegen den RAF-Terrorismus mit der Entführung der Lufthansa-Maschine "Landshut". In der großen Koalition führte er von 1967 bis 1969 die SPD-Bundestagsfraktion , später war er Verteidigungs- und Finanzminister. In Hamburg blieb Schmidt als tatkräftiger Innensenator während der Sturmflut von 1962 im Gedächtnis.

Saar-SPD-Chef und Bundesjustizminister Heiko Maas nannte Schmidt in einem SZ-Gastbeitrag einen "großen Deutschen", dessen nüchterner Pragmatismus Mantel für seine Visionen gewesen sei. Der Linken-Politiker und Ex-SPD-Chef Oskar Lafontaine würdigte Schmidt als "weltweit geachteten Staatsmann", der als einer der Ersten den "Raubtierkapitalismus" gegeißelt habe. > e, : Gastbeitrag

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