Gospel & Praise Überbordende Freude am Singen

Mittelbach · Der Chor Gospel & Praise begeistert mit neuen, ergreifenden Songs das Publikum in Mittelbach.

 Singen, klatschen, fröhlich sein, das gehört beim Konzert von Gospel & Praise dazu.

Singen, klatschen, fröhlich sein, das gehört beim Konzert von Gospel & Praise dazu.

Foto: Cordula von Waldow

Mit stürmischem Beifall und stehenden Ovationen endete das rund zweistündige Jahreskonzert von Gospel & Praise in der Mittelbacher Kirche am Sonntagabend.

Dabei bewies das bunt gemischte Programm aus den beliebtesten Hits des Gospelchores, gepaart mit etlichen neuen Titeln: Nichts ist so beständig wie der Wandel. Wer Gospel & Praise schon länger kennt, durfte bei dem Jahreskonzert erneut eine deutliche Entwicklung wahrnehmen.

In der mit über 200 Plätzen ausverkauften Mittelbacher Kirche überzeugten die 17 Sängerinnen, professionell und engagiert begleitet von Hermann Dering am Piano und dem Percussionisten Simon Rupp, diesmal mit einem überwiegend neuen Repertoire, das sich aus interessanten Liedern der regionalen Gospelworkshops zusammensetzte. Eher ungewöhnlich ist auch die Stimmverteilung der Sängerinnen unter Leitung von Wolf Rüdiger Schreiweis: Je sechs Altistinnen und – wohl einmalig – sechs „Tenösen“ stehen fünf Sopranistinnen gegenüber.

Sensationell die Stimm- und Persönlichkeitsentwicklung der Solistinnen: Anja Pless, bekannt für ihren Esprit, überwältigte mit dem jüdischen „Hevenu Shalom“ durch ihr originalgetreues Timbre in der Stimme. „Ich mag jüdische Musik total gerne“, sagte sie in der Pause, selbst begeistert von dem nach der Klezmer-Tradition jüdischer Musik inszenierten Titel. Gänsehaut verursachte auch Nicole Flesner in ihrem ausdrucksstarken Solo zu dem ruhigen, deutschen Gospeltitel „Emanuel“.

Der Chor hatte sein Jahreskonzert diesmal im Jubiläumsjahr dem Luther-Lied „Eine feste Burg“ gewidmet und nach dem Original, von den Zuhörern gesungen, mit der Gospelversion „A mighty fortress“ des Norwegers Joakim Arenius überzeugt. Damit beteiligte sich Gospel & Praise an einer Chor-Challenge, die dieses Lied 500 Mal in diesem Jahr aufführen will, in unterschiedlichen Fassungen. Mit unterschiedlichen Textpassagen in den verschiedenen Stimmen war das Lied sehr spannend inszeniert. Eher außergewöhnlich waren auch die Lieder, die der Chor in seinem ersten eigenen Sommer-Workshop einstudiert hatte: Der A-Capella-Titel „Ride on King Jesus“, den der amerikanische Gospel-Profi J.T. Harrison dem Chor geschenkt hatte, mit den aufeinanderfolgenden Einsätzen der verschiedenen Stimmen oder das eher zarte, innige „I’m a small part of the world“ von Tine Hamburger. Gleich zu Anfang seines Konzertabends hatte der Chor, der diesmal ganz in seinen Werbefarben Flieder bis Pink gekleidet war, die Lieder des Workshops bei den Pirmasenser Churchies mit Hans-Helmut Jost interpretiert, zum Beispiel das rhythmische „Nobody like Jesus“. Tiefgehend erklang mit dem einfühlsamen Solo von Conny Haller „Mighty wind“ mit dem Refrain „let it overflow“ (lass es überfließen). Musikalische Herausforderungen boten das flotte Spiritual „Every time I feel the spirit“ mit seinen überraschenden Tonartwechseln oder eines der Lieblingslieder von Gospel & Praise, „My Promise“, ebenfalls von Joakim Arenius. „Er ist einer der Lieblingskomponisten des Chors“, offenbarte Wolf Rüdiger Schreiweis bei seiner gewohnt informativen wie humorvollen Moderation.

Diese kam neben der Begeisterung für die Musik auch bei Jaqueline und Torsten Giffhorn gut an. „Das macht die Lieder für alle verständlich“, lobte das Ehepaar aus Hinterweidenthal neben der lockeren Stimmung und der spürbaren Begeisterung der Musiker. „Lord rain on me“ oder „This little light on mine“, das als Zugabe gesungen wurde, waren beliebte Lieder aus dem langjährigen Repertoire von Gospel & Praise.

Mit dem Quodlibet aus „Go, tell it on the mountains“, „Rock my Soul“ und „He‘s got the whole world“ bezogen die Sängerinnen ihr Publikum mit ein und brachten die voll besetzte Mittelbacher Kirche endgültig zum Brodeln.

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