Corona-Lied Der Chor der Saarbrücker HTW tritt dem Virus humorvoll entgegen

Mit einem Musikvideo bieten die „half tone waves“ Corona auf Youtube die Stirn und überbrücken die Zeit ohne gemeinsame Proben.

„Du dummer kleiner Virus, wo kommst du plötzlich her? Holleri, Holleri, Hollero“, so tönt es aus zwanzig Kehlen zur Melodie von „Mein kleiner grüner Kaktus“, bekannt geworden durch die Comedian Harmonists. Seit Dienstag ist das Video mit dem Corona-Song auf Youtube zu sehen, aufgenommen wurde es von den „half tone waves“, dem Chor der Saarbrücker Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW). „Das war eigentlich nur so eine spontane Idee, ich hatte nur ein paar Zeilen des Songs auf die aktuelle Krisenzeit umgedichtet“, sagt Software-Ingenieur und Chormitglied Markus Thömmes. Das fand Anklang und Thömmes ließ sich von Chorleiter Julius Gorges breitschlagen, weiterzudichten. „Nach zwei Stunden stand dann der Text“, sagt Thömmes.

In der Corona-Pandemie bleibe auch dem Hochschul-Chor nichts anderes übrig, als auf Proben zu verzichten. „Wir wissen nicht, wann es damit weitergeht“, sagt Informatik-Professor Helmut Folz. Der Chor, der 2009 gegründet wurde, habe viele engagierte Mitglieder und es gebe regelmäßig auch Treffen am Abend. Das alles fehle jetzt, sagt Folz. „Das Corona-Lied haben wir einfach zum Spaß gemacht. Wir hatten wieder ein gemeinsames Ziel.“

Markus Thömmes sagt, er habe den Arbeitsaufwand für das Projekt unterschätzt. Jedes Mitglied musste sich den Text zu Hause aneignen und den eigenen Gesang im Anschluss aufnehmen. Chorleiter Julius Gorges habe die Klavierbegleitung zu den vier verschiedenen Stimmen des Stückes aufgenommen und sie einzeln eingesungen, um den Sängern dafür eine Hilfestellung zu geben, erklärt Thömmes. „Ich habe dann die 20 einzelnen Spuren der Mitglieder geschnitten und zu einer Aufnahme vereint.“

Schnell sei allen klar gewesen, dass auch ein Video zu dem Song her muss, erklärt Helmut Folz. Aus den einzelnen Videos, die die Chormitglieder von sich gemacht haben, bastelte er das visuelle Gesamtwerk, wie es jetzt auf Youtube zu sehen ist.

„Ich hätte auf jeden Fall Lust, so etwas nochmal zu machen“, sagt Markus Thömmes. Bleibt zu hoffen, dass das Virus dann nicht mehr das Thema sein wird, oder wie es die „half tone waves“ in ihrem Lied formulieren: „Verzieh dich wo du herkamst und lass uns all in Ruh. Holleri, Holleri, Hollero.“

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