Studie: Region Hunsrück-Naheland hat großes Tourismus-Potenzial

Nonnweiler · Der Tourismus spielt in der Region Hunsrück-Naheland eine wichtige Bedeutung. Das belegt eine Studie, die gestern auf einer Fachtagung in Nonnweiler-Otzenhausen vorgestellt wurde.

Die Region Hunsrück-Naheland, die das nördliche Saarland und die Mittelgebirgs-Landschaft südlich und nördlich der Nahe bis nach Hessen umfasst, hat beim Tourismus stark aufgeholt. Das geht aus einer Studie hervor, die gestern in Otzenhausen während einer Fachtagung vorgestellt wurde. Rund 940 Millionen Euro Umsatz wurden 2015 in dieser Region im Bereich Tourismus erzielt. 30 Millionen Tage hielten sich Touristen dort auf. 21 Millionen Tage davon waren Touren von Tagestouristen . "Deren Potenzial sollte man nicht unterschätzen", betonte Manfred Zeiner, Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft dwif Consulting aus München, die die Studie im Auftrag der Industrie- und Handelskammern Trier, Saarland und Koblenz erstellt hat. Tagestourismus sei nicht allein der Reisebus mit Senioren, die nur das nächste Café ansteuern, sagt Zeiner. Zu ihnen zählten auch Wanderer, Radfahrer, Schul- und Vereins-Ausflügler oder die Besucher von Volksfesten und Festivals. Der durchschnittliche Tagestourist würde auf seinen Kurztrips rund 21 Euro pro Tag ausgeben.

Eine große Diskrepanz zwischen den amtlichen Statistik-Zahlen und den tatsächlichen Gästen hat die Studie bei den Übernachtungen festgestellt. Offiziell wurden im vergangenen Jahr in der Region Hunsrück-Naheland 3,75 Millionen Übernachtungen gezählt. In Wirklichkeit seien es 8,8 Millionen gewesen, "weil unter anderem Hotels und Pensionen mit weniger als zehn Betten nicht mitgezählt werden und auch Camping- und Wohnmobil-Urlauber nicht vollzählig erfasst wurden", so der Tourismus-Forscher. 1,5 Millionen Übernachtungen kämen allein durch Besuche von Freunden und Verwandten zusammen. "Hier liegt für die Hotellerie und Gastronomie eine Chance", betonte Zeiner.

Inzwischen leben in der Region Hunsrück-Naheland knapp 25 000 Frauen und Männer vom Tourismus, wie aus der Studie weiter hervorgeht. Sie erwirtschaften ein Einkommen von knapp 457 Millionen Euro . "Auch die öffentlichen Infrastruktur-Investitionen in Wander- und Radwege lohnen sich", sagt Zeiner. An Mehrwert- und Einkommensteuer fließen jährlich 87,2 Millionen Euro an den Fiskus zurück.

Zwei der wichtigsten Attraktionen der Region Hunsrück-Naheland sind der Saar-Hunsrück-Steig und der Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Beim Fernwanderweg Saar-Hunsrück-Steig "ist das Ende Fahnenstange noch nicht erreicht", sagte Peter Klein, Geschäftsführer der Saarschleifenland Tourismus. Ziel sei, "dass der Steig auf Sicht der beste Fernwanderweg Deutschlands wird". Rund 200 000 Wanderer würden ihn pro Jahr erlaufen und die Zahl der Übernachtungen sei seit 2005 um 15 Prozent angestiegen.

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald, den erst seit einem Jahr gibt, "ist ebenfalls gut angenommen worden", sagte Sören Sturm, Abteilungsleiter des Nationalparkamtes.

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