Ökostrom-Umlage steigt erneut

Berlin · Verbraucher müssen für die Energiewende noch etwas drauflegen. Die sogenannte EEG-Umlage steigt erneut. Ab 2017 wird die Ökostrom-Förderung neu geregelt.

Zur Förderung von Strom aus Windkraft und Sonne müssen Verbraucher im nächsten Jahr erneut tiefer in die Tasche greifen. Die sogenannte Ökostrom-Umlage wird von derzeit 6,35 Cent auf wohl 6,88 Cent pro Kilowattstunde steigen, wie aus der Strombranche gestern verlautete. Die Umlage zahlen Verbraucher über die Stromrechnung. Bereits Ende September hatten Experten mit einem Anstieg auf knapp unter sieben Cent pro Kilowattstunde gerechnet. Die Netzbetreiber geben die Höhe der Umlage für 2017 offiziell am Freitag bekannt. Die EEG-Umlage wird als Differenz zwischen dem Preis, den Stromerzeuger für ihren Strom bekommen, und den garantierten Abnahmepreisen für Ökostrom berechnet. Je niedriger der Börsenpreis des Stroms, desto höher die Umlage.

Der Norden wird abgebremst

Im Zuge der Neuordnung der Ökostrom-Förderung ab 2017 sollen im Norden Deutschlands deutlich weniger neue Windkraft-Anlagen gebaut werden als bisher. Nach einem Entwurf für eine Verordnung der Bundesnetzagentur müssen die Regionen, in denen in der Vergangenheit die meisten neuen Windparks entstanden sind, künftig mit etwas mehr als der Hälfte des bisherigen Zubaus auskommen. Grund für den gebremsten Ausbau sind die Engpässe im Stromnetz. Die erforderlichen Trassen Richtung Süden kommen kaum voran. Von den 2500 Megawatt Windkraft-Leistung, die von 2017 an jährlich neu gebaut werden sollen, dürfen nur maximal 902 Megawatt in "Netzausbaugebieten" im Norden entstehen, wie aus dem Entwurf hervorgeht. Je nach Größe einzelner Anlagen entspreche das zwischen 120 und 200 Windrädern.

Von 2017 an wird die Förderung von Ökostrom in Deutschland komplett umgestellt. Betreiber größerer Windparks oder Solaranlagen sowie von Biogas-Anlagen erhalten künftig für eingespeisten Strom keine feste, gesetzlich festgelegte Vergütung mehr. Stattdessen werden neue Projekte ausgeschrieben. Wer am wenigsten Subventionen pro Kilowattstunde Strom verlangt, erhält dann den Zuschlag.

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