Mit "Peer Gynt" stellte sich Stijn Celis vor über zwei Jahren als neuer Ballettdirektor am Saarländischen Staatstheater vor. In der Titelrolle des nordischen Taugenichts, der ziellos und abenteuerlustig durch die Welt irrt, um am Ende von der treuen, bedingungslos liebenden Solveig gerettet zu werden, sah (und sieht) man Francesco Veccione. Die Solveig tanzte Laura Halm. Nun steht "Peer Gynt" bis zur Sommerpause wieder drei Mal auf dem Spielplan. Die morgige Wiederaufnahme wird allerdings für die US-amerikanische Tänzerin ihr Abschied von der Saarbrücker Bühne sein. Sie verlässt Deutschland, um in Seattle ihren Master in Tanz zu machen. Die 34-Jährige hängt die Ballettschuhe aber nicht ganz an den Nagel - auch wenn sie ab Sommer viel unterrichten wird. Ihre Zeit in Saarbrücken habe sie sehr genossen, sagt Laura Halm. "Die Lebensqualität für hauptberufliche Künstler mit festem Engagement ist einfach sehr hoch. Man kann sich frei von finanziellen Zwängen künstlerisch weiterentwickeln, ohne mehrere Nebenjobs haben zu müssen, wie in den USA oft üblich", sagt sie. Neben der Rolle als Solveig habe sie künstlerisch vor allem von der Titelrolle in "Anastasia" profitiert, dem Stück von Kenneth MacMillan, das Celis' Vorgängerin Marguerite Donlon 2014 auf die Bühne brachte und für das Laura Halm viel Lob bekam. "Einen Charakter tänzerisch zu entwickeln interessiert mich noch mehr, als neue Formen zu kreieren", zieht die Tänzerin ihr Resümee. Die Zeit in Saarbrücken werde sie in bester Erinnerung behalten. "Es ist beeindruckend, wieviel Unterstützung man hier vom Publikum erhält."

"Peer Gynt" morgen sowie am 9. und 30. Juni (jeweils 19.30 Uhr). Heute ist Laura Halm noch einmal in "Platée" zu sehen. Karten: Tel. (06 81) 3092 486.