Gegenwind für Altkanzler Genossen tadeln Schröder für Nahles-Attacke

Berlin · Führende SPD-Politiker haben die Attacken von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) gegen die Parteivorsitzende Andrea Nahles zurückgewiesen und vor Personaldebatten gewarnt. Bundesvize Ralf Stegner nannte die Äußerungen unsolidarisch.

 Kritisierte SPD-Chefin Andrea Nahles öffentlich: Altkanzler Gerhard Schröder.

Kritisierte SPD-Chefin Andrea Nahles öffentlich: Altkanzler Gerhard Schröder.

Foto: dpa/Federico Gambarini

„Glaubt jemand, dass es irgendeinen Nutzen für die eigene Partei hat, wenn sich Politiker aus dem Ruhestand unfreundlich über ihre Amtsnachfolger(innen) äußern?“, schrieb Stegner auf Twitter. „Das nützt immer nur der politischen Konkurrenz“. Außenminister Heiko Maas (SPD) sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe auf die Frage, ob er Nahles zutraue, die Partei aus dem Umfragetief zu führen: „Natürlich“.

Schröder hatte Nahles in einem „Spiegel“-Interview unter anderem „Amateurfehler“ mit flapsigen Äußerungen vorgehalten. Gleichzeitig nannte der Altkanzler Ex-Parteichef Sigmar Gabriel den vielleicht „begabtesten Politiker, den wir in der SPD haben“. Maas sagte: „Ich glaube, die Menschen haben weniger ein Interesse an Personaldebatten. Sie erwarten, dass wir vernünftig regieren – zu Recht.“ SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach twitterte in Richtung Schröder. „Macho-Gehabe pur. Die Zeit ist vorbei für solche Leute.“

Schröders Aussagen treffen die SPD in einer Zeit des anhaltenden Umfragetiefs, zuletzt bei 15 Prozent im Bund. Bei der Europawahl am 26. Mai drohen neue Verluste. Nahles steht zunehmend unter Druck.

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