Kurzarbeit hält Arbeitsmarkt weiter stabil

Nürnberg/Saarbrücken. Ungeachtet der Wirtschaftskrise hat sich der Arbeitsmarkt im Juli unerwartet stabil gezeigt. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) gestern mitteilte, waren im Juli 3,462 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 52 000 mehr als im Juni und damit deutlich weniger Betroffene als erwartet

Nürnberg/Saarbrücken. Ungeachtet der Wirtschaftskrise hat sich der Arbeitsmarkt im Juli unerwartet stabil gezeigt. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) gestern mitteilte, waren im Juli 3,462 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 52 000 mehr als im Juni und damit deutlich weniger Betroffene als erwartet. Üblicherweise liegt die Erwerbslosenzahl im Juli um 60 000 bis 80 000 höher als im Vormonat. Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) wertete die Entwicklung als "kleine Sensation". Die Arbeitslosen-Quote erhöhte sich um 0,1 Punkte auf 8,2 Prozent.

Im Vergleich zum Juli des Vorjahres zeigt sich allerdings ein deutlicher Anstieg um 252 000 Betroffene. BA-Chef Frank-Jürgen Weise warnte denn auch, falls sich die Wirtschaft nicht rasch erhole, werde 2010 "ein hartes Jahr". Schon im Herbst werde es viele Firmen geben, die entlassen müssten. Allein im Juli wurde Kurzarbeit für 170 000 bis 180 000 Beschäftigte angemeldet.

Im Saarland waren im Juli rund 40 100 Menschen als arbeitssuchend registriert, 1100 mehr als vier Wochen zuvor. Die Quote liegt jetzt bei 8,0 Prozent nach 7,7 im Vormonat. Den vergleichsweise geringen Anstieg wertet die Industrie- und Handelskammer (IHK) als Anzeichen für die "Stabilisierung der Konjunktur". Zur Überbrückung sei das Instrument der Kurzarbeit eine "wesentliche Hilfe", so IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch. Arbeitsminister Gerhard Vigener (CDU) sieht die Juli-Zahlen als Beleg für eine wirksame Arbeitsmarktpolitik der Landesregierung. Dagegen spricht die Saar-SPD von einer "beunruhigenden Entwicklung". Die Krise sei voll am Arbeitsmarkt angekommen. und Meinung ddp/dpa/red

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