Kurzarbeit federt Krise auf Arbeitsmarkt weiter ab

Nürnberg/Saarbrücken. Der hunderttausendfache Einsatz von Kurzarbeit verhindert weiterhin Massenentlassungen und federt so die Auswirkungen der Wirtschaftskrise ab. Flankiert vom saisonüblichen Herbstaufschwung ging deshalb die Arbeitslosigkeit im Oktober überraschend stark zurück

Nürnberg/Saarbrücken. Der hunderttausendfache Einsatz von Kurzarbeit verhindert weiterhin Massenentlassungen und federt so die Auswirkungen der Wirtschaftskrise ab. Flankiert vom saisonüblichen Herbstaufschwung ging deshalb die Arbeitslosigkeit im Oktober überraschend stark zurück. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im Oktober 3,23 Millionen Männer und Frauen als arbeitslos registriert, das sind 118 000 weniger als im September, aber 232 000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank auf 7,7 Prozent ab. Vor einem Jahr hatte sie bei 7,2 Prozent gelegen.

"Das ist aber noch keine Trendwende", sagte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise zu den neuen Zahlen. Die Wirtschaftskrise sei weiter spürbar, auch wenn sich die Lage in den vergangenen Monaten etwas beruhigt habe. "Die richtige Belastung kommt erst 2010", gab Weise zu bedenken: "Die Struktur am Arbeitsmarkt ist nicht gut. Wir federn die Krise mit viel Geld ab." So dürfte allein der beispiellose Einsatz der Kurzarbeit die BA-Kasse in diesem Jahr mit rund fünf Milliarden Euro belasten.

Auch im Saarland verringerte sich die Arbeitslosenquote im Oktober deutlich - von 7,7 auf 7,4 Prozent. Nach Angaben der Regionaldirektion der Agentur für Arbeit waren insgesamt 37 300 Saarländer arbeitslos, 1700 weniger als im September. Gründe für die relativ guten Zahlen seien vor allem die wieder leicht aufgehellte Stimmung in vielen Unternehmen, das Instrument der Kurzarbeit sowie weitere Förderangebote. Der aktuelle Verlauf sollte deshalb nicht überschätzt werden, hieß es: Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sinke deutlicher als in anderen Bundesländern. Der Chef der Regionaldirektion, Otto-Werner Schade, blieb daher bei seiner eher kritischen Einschätzung der Lage. und Meinung dpa/red

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