"Das Amt braucht wieder Autorität"

Welche Gefühle hatten Sie, als Sie Christian Wulffs Erklärung verfolgten?Nahles: Das Gefühl von Erleichterung, dass es keine weitere unwürdige Hängepartie gibt.Ist das Amt des Bundespräsidenten beschädigt?Nahles: Ja, ganz eindeutig

Welche Gefühle hatten Sie, als Sie Christian Wulffs Erklärung verfolgten?Nahles: Das Gefühl von Erleichterung, dass es keine weitere unwürdige Hängepartie gibt.

Ist das Amt des Bundespräsidenten beschädigt?

Nahles: Ja, ganz eindeutig. Deshalb müssen jetzt alle Parteien zusammenarbeiten, um durch die gute Wahl eines gemeinsamen Kandidaten dem Amt wieder Autorität und Stimme zu geben.

Angela Merkel hat Gespräche angeboten. Nehmen Sie das ernst?

Nahles: Es hat bereits Kontakte gegeben. Frau Merkel scheint also ihr Angebot umsetzen zu wollen. Wir hatten ja schon vor Wochen angeregt, über eine gemeinsame Alternative zu Wulff nachzudenken. Und nach dem Wulff-Desaster hat gerade Angela Merkel eine besondere Verantwortung.

Wird die Opposition einen gemeinsamen Kandidatenvorschlag abgehen?

Nahles: Wir wollen mit Offenheit in die Gespräche mit CDU und FDP gehen und nicht zu viel vorwegnehmen, aber wir stehen natürlich mit den Grünen in Kontakt. Wir wollen einen Kandidaten, der von allen demokratischen Parteien gewählt werden kann.

Heißt das, dass Sie nicht mehr Joachim Gauck vorschlagen werden?

Nahles: Gauck wäre der bessere Bundespräsident gewesen, das wissen wir heute mehr denn je, und er wäre immer noch geeignet. Aber ich werde jetzt nicht über Personen spekulieren. Das muss vertrauensvoll mit den anderen Parteien besprochen werden.

Könnte der Bewerber auch ein CDU-Parteibuch haben?

Nahles: Es geht ja nicht darum, dass die möglichen Kandidaten keine politische Vita haben dürfen, sondern dass sie durch ihre Persönlichkeit und ihre Arbeit Anerkennung und Respekt über die Grenzen einer Partei hinweg genießen. Auch der, der sie angehören. Das kann auch ein Mensch mit CDU-Parteibuch sein. Umgekehrt aber auch ein Sozialdemokrat.

Lesen Sie das gesamte Interview unter www.saarbruecker-zeitung.de/berliner-buero

Foto: Kahnert/dpa

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