AfD-Fraktion will Gedeon ausschließen

Stuttgart · Nach Antisemitismusvorwürfen gegen den baden-württembergischen AfD-Landtagsabgeordneten Wolfgang Gedeon dringt der Bundesvorstand der Partei auf dessen Ausschluss. In dem einstimmigen Beschluss der Bundesspitze heißt es, man sei "entsetzt" über die Äußerungen des Parlamentariers aus dem Wahlkreis Singen.

Der Bundesvorstand, zu dem der baden-württembergische Landes- und Landtagsfraktionschef Jörg Meuthen gehört, empfiehlt deshalb dem Landesvorstand, den Sachverhalt zu prüfen und Gedeon gegebenenfalls auszuschließen, wie die Partei gestern mitteilte. Der Ausschluss müsste beim Landesschiedsgericht beantragt werden. Aus Sicht von Kritikern hatte Gedeon die Verbrechen gegen die Juden in der Nazizeit bagatellisiert. Der Arzt hatte in einem Buch behauptet, das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin diene der Erinnerung an "gewisse Schandtaten". Den Holocaust bezeichnete er als "Zivilreligion des Westens". Nach den Worten von Meuthen ist der Fall Gedeon eine "Nagelprobe" für die AfD.

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