Mindestens sechs Tote bei Anschlag auf dänische Botschaft in Pakistan

Islamabad/Kopenhagen. Bei einem Bombenanschlag auf die dänische Botschaft in Islamabad sind gestern nach pakistanischen Regierungsangaben mindestens sechs Menschen getötet worden. Rettungskräfte sprachen von acht Toten. Dänemarks Außenminister Per Stig Møller teilte am Abend mit, unter den Todesopfern sei auch ein Däne pakistanischer Abstammung

Islamabad/Kopenhagen. Bei einem Bombenanschlag auf die dänische Botschaft in Islamabad sind gestern nach pakistanischen Regierungsangaben mindestens sechs Menschen getötet worden. Rettungskräfte sprachen von acht Toten. Dänemarks Außenminister Per Stig Møller teilte am Abend mit, unter den Todesopfern sei auch ein Däne pakistanischer Abstammung. Von den 16 pakistanischen Ortskräften der Botschaft seien zwei ums Leben gekommen. Die Gesamtzahl der Verletzten betrage 34.Allgemein wurde davon ausgegangen, dass der Anschlag mit den umstrittenen Mohammed-Karikaturen zu tun haben könnte. Die im Herbst 2005 von der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" erstmals veröffentlichten Karikaturen des Propheten hatten unter anderem in Pakistan zu heftigen Protesten geführt. Ein Mitarbeiter des pakistanischen Geheimdienstes sagte, es habe in den vergangenen Monaten Hinweise auf einen möglichen Angriff auf die dänische Botschaft wegen dieser Karikaturen gegeben. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Die Autobombe sprengte einen rund einen Meter tiefen und mehr als zwei Meter breiten Krater in die Straße vor der Botschaft in der pakistanischen Hauptstadt. Islamabads Polizeichef Asghar Gardizi sagte, erste Ermittlungen deuteten darauf hin, dass ein Selbstmordattentäter die Autobombe gezündet habe. Der pakistanische Außenminister Shah Mehmood Qureshi sagte: "Für eine solche Aktion kann es keine Rechtfertigung geben." Dänemarks Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen nannte das Attentat "feige und abscheulich." Er sagte in Kopenhagen: "Wir sehen den Anschlag als Angriff gegen die dänische Botschaft und damit als Angriff auf Dänemark." Møller kündigte an, die Regierung werde völlige Aufklärung darüber verlangen, wie ein mit Sprengstoff gefülltes Auto unmittelbar vor das Botschaftsgebäude fahren konnte. Zur Aufklärung habe man auch Experten des dänischen Geheimdienstes PET nach Islamabad entsandt. Die Zusammenarbeit mit den pakistanischen Behörden zur Aufklärung des Attentats bezeichnete er als "gut". dpa

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