Keine Optionen mehr

Kein Wunder, dass sich der zurückgetretene UN-Vermittler Lakhdar Brahimi bei den Syrern entschuldigt hat. Die Weltgemeinschaft hat einmal mehr gelernt, dass es tückisch ist, mit Diktatoren Vereinbarungen zu treffen.

Experten zufolge hat Baschar al-Assad seine Zusage, sämtliche Chemiewaffen der Vernichtung zu übergeben, nicht eingehalten. Überraschend ist das nicht. Denn mit dem Genfer Abkommen entfiel das bis dato existierende Druckmittel einer militärischen Abstrafung. Der Westen hat inzwischen gegenüber dem durch Strafmaßnahmen längst austherapierten Assad keine realistischen Optionen mehr. Und so wird dieser am Ende als mehrfacher Gewinner dastehen: Er behält einen Teil der Massen-Vernichtungswaffen. Er wird wohl erneut als Präsident "gewählt" werden. Und Schutzpatron Russland wird verhindern, dass Assad vor dem Internationalen Gerichtshof endet.

Dieses Trauerspiel sollte auch als Warnung für die Atomgespräche mit dem Iran dienen, die verdächtig reibungslos laufen. Es könnte sein, dass die Beteiligten das Ziel eines unterschriftsreifen Vertrags den notwendigen Kontrollen und Konditionen überordnen. Doch das könnte erneut in Katerstimmung enden.

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