Kanzlerin Merkel strebt wohl vierte Amtszeit an

Berlin · Während die SPD noch mit der Frage einer Kanzlerkandidatur ringt, scheint bei der Union alles klar. Angela Merkel tritt offenbar 2017 erneut an. CSU-Chef Horst Seehofer hofft auf eine absolute Unions-Mehrheit.

Angela Merkel (CDU ) will offenbar eine vierte Amtszeit als Bundeskanzlerin. Es gebe bereits konkrete Planungen für die Kampagne der Union zur Bundestagswahl 2017, berichtete der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Merkel besprach demnach bei einem Strategietreffen mit CDU-Generalsekretär Peter Tauber und Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler bereits, wer für die Kampagne in gut eineinhalb Jahren zuständig sein solle. Auch mit CSU-Chef Horst Seehofer habe die CDU-Vorsitzende vor einigen Wochen strategische Fragen des Wahlkampfs diskutiert. Die 61-jährige ist seit November 2005 Kanzlerin.

Eine neue Emnid-Umfrage ergab derzeit eine Zustimmung von 43 Prozent für die CDU /CSU. Die SPD lag bei 24 Prozent, die Grünen erreichten zehn und die Linke neun Prozent, FDP (4) und AfD (3) wären nicht im Bundestag. So käme die Union mit 43 Prozent auf so viele Stimmen wie die anderen Bundestagsparteien zusammen.

CSU-Chef Seehofer sagte dazu gestern in der ARD , es bestehe die Chance für eine absolute Mehrheit der Union. "Ich halte das für möglich mit einer Kanzlerin Angela Merkel", sagte der bayerische Ministerpräsident. Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU ) sprach in der "Bild"-Zeitung zu den Berichten über Merkels Pläne von "Spekulation". Die Kanzlerin werde sich zur K-Frage äußern, "wenn sie es für richtig hält". Im Übrigen weigere er sich, "jetzt schon über Koalitionen zu spekulieren oder den Wahlkampf ins Visier zu nehmen". Union und SPD "sollten versuchen, so lange es eben geht, gemeinsam zu regieren" - also bis Mitte 2017.

Grünen-Chef Özdemir kritisierte die Debatte in der SPD über den Verzicht auf einen eigenen Kanzlerkandidaten. Es sei "sehr bedauerlich, dass die SPD da offensichtlich die Flinte ins Korn wirft", sagte er.

Nach dem "Spiegel"-Bericht plant die CDU-Spitze für die kommende Bundestagswahl keine externe Wahlkampfzentrale. Die Kampagne werde vom Berliner Konrad-Adenauer-Haus aus geführt. > : Meinung

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