Kommentar Eine Partei ohne Schubkraft

Um die Linke ist es ruhig geworden. Ganz so, als sei sie von ihren Jahre langen Grabenkämpfen erschöpft. Und wenig spricht dafür, dass die frisch gekürten Spitzenkandidaten Wissler und Bartsch ihr jetzt neues Leben einhauchen können.

 Kommentarkopf, Foto: krohnfoto

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Foto: SZ/Lorenz, Robby

Schon Ende Februar hatte sich die Linke von einer Personalentscheidung einen Schub erhofft. Damals wurde die alte Parteiführung durch eine neue ersetzt. Mehr als ein Strohfeuer ist daraus nicht geworden. So dürfte es auch diesmal laufen. Dabei müsste die Partei doch gerade in Corona-Zeiten Konjunktur haben. Denn durch die Pandemie treten soziale Ungerechtigkeiten verstärkt zu Tage.

Interessant könnte die Partei nur werden, wenn eine rot-rot-grüne Machtperspektive auch noch im Wahlkampfendspurt rechnerisch möglich wäre. Dazu müsste die Linke allerdings auf einen zweistelligen Zustimmungswert kommen. Aktuell ist freilich auch ein Gang in die außerparlamentarische Opposition nicht ausgeschlossen. Vor allem Bartsch dürfte sich daran noch mit Grausen erinnern. Er war 2002 Wahlkampfmanager seiner Partei, als die damals noch PDS genannte Linke an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte.

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