Kontra Maskenpflicht Das Problem wird größer

Eigentlich hätte jemand Armin Laschet sagen müssen, dass man einen Mund-Nasen-Schutz so nicht trägt. Bei einem Treffen mit Medizinern am Montag ließ ausgerechnet der NRW-Ministerpräsident die Nase frei.

Wirkung verfehlt.

Klar, wer will, soll sie tragen. Es schadet nicht. Das Beispiel Laschet zeigt jedoch, wie wichtig eine sachgemäße Handhabung ist, damit eine Maskenpflicht für alle im öffentlichen Raum überhaupt etwas nutzt. Man kann vieles falsch machen – liegt die Maske nicht eng an, reduziert sich der Schutz. Doch gerade dann, wenn man es korrekt macht, juckt es, man schwitzt und fährt sich mit der Hand ins Gesicht. So stoppt man die Verbreitung des Virus nicht. Von der fachgerechten Entsorgung ganz zu schweigen. Medizinisches Personal ist in all dem geschult und daran gewöhnt. Die breite Bevölkerung nicht. Deswegen taugt auch Asien nicht als Vorbild. Dort ist das Tragen von Masken Normalität, die Handhabung gelernt. Ein Vorteil in Zeiten der Pandemie, den es hier nicht gibt.

Masken können eine falsche Sicherheit vermitteln. Die Bastelanleitungen im Internet sind zum Teil skurril. Viele Bürger werden den Sicherheitsabstand von zwei Metern nicht mehr einhalten, der laut Experten das probateste Mittel gegen die Ausbreitung von Corona ist. Hinzu kommt noch etwas besonders Schwerwiegendes: Eine Maskenpflicht könnte den Mangel im Gesundheitsbereich verstärken, womit der Schaden deutlich größer als der Nutzen wäre. Das ist ein weiterer Grund, warum die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor der Maßnahme warnt. Die Produktionskapazitäten reichen weltweit nicht aus, für simple Masken werden bereits Mondpreise aufgerufen. Der Markt wird zudem von Fake-Produkten überschwemmt. Je mehr Länder eine Pflicht verhängen, desto größer wird das Problem.

Von Hagen Strauss

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