Nach Anschlägen in Afghanistan Berlin begrüßt Gesprächsstopp mit den Taliban

Berlin · Die Bundesregierung unterstützt den vorläufigen Abbruch der Gespräche mit den radikalislamischen Taliban über Wege zu einer Friedenslösung für Afghanistan. „Dass die USA jetzt klargemacht haben, dass sie keine Einigung um jeden Preis akzeptieren, ist richtig und konsequent“, sagte ein Sprecher des Auswärtiges Amtes am Montag in Berlin.

US-Präsident Donald Trump hatte kurz vor einem erwarteten USA-Taliban-Abkommen über Wege zum Frieden am Samstag überraschend erklärt, er habe weitere Gespräche mit den Taliban wegen eines Anschlags in der Hauptstadt Kabul abgebrochen. Zudem habe er für Sonntag in Camp David geplante geheime Treffen mit den Taliban und – getrennt davon – mit dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani abgesagt.

„Die Anschläge der letzten Woche stellen aus unserer Sicht einen kaum hinzunehmenden Rückschlag in den Friedensverhandlungen dar. Die Taliban haben mit den Anschlägen, die auch deutsche Institutionen getroffen habe, das wissen Sie, ihren Friedenswillen klar infrage gestellt“, sagte der Sprecher. Es sei nun an den Taliban, ihren Friedenswillen zu demonstrieren.

„Ein Ende der Gewalt in Afghanistan kann nur durch einen politischen Prozess erreicht werden“, sagte der Sprecher weiter. „Entscheidend ist aus unserer Sicht daher, dass ein politischer Prozess – in welcher Form auch immer – in naher Zukunft wieder aufgenommen wird.“

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