Hasenhüttl greift Trierer Bischof an

Saarbrücken. In der Diskussion über sexuellen Missbrauch in katholischen Einrichtungen hat der Kirchenkritiker Gotthold Hasenhüttl dem Trierer Bischof Stephan Ackermann mangelnden Aufklärungswillen vorgeworfen

Saarbrücken. In der Diskussion über sexuellen Missbrauch in katholischen Einrichtungen hat der Kirchenkritiker Gotthold Hasenhüttl dem Trierer Bischof Stephan Ackermann mangelnden Aufklärungswillen vorgeworfen. Die Berufung Ackermanns zum Sonderbeauftragten der Bischofskonferenz für die Missbrauchsfälle sei "fatal, weil er von seiner Stellung her von vorneherein befangen ist", sagte der Saarbrücker Theologie-Professor der SZ. Ackermann vertrete eine Position, die besage, dass als erstes die "heilige Person" Kirche geschützt werden müsse und nicht die Opfer. Nur ein Externer könne für Aufklärung sorgen.Ein Bistumssprecher wies Hasenhüttels Vorwurf zurück. Der Bischof habe immer betont, dass den Opfern Gerechtigkeit widerfahren müsse. Wie Hasenhüttl zu seiner Einschätzung komme, sei "in keiner Weise nachvollziehbar". Die Kirche kooperiere auch mit den Staatsanwaltschaften.

Die Evangelische Kirche im Rheinland geht derzeit drei Verdachtsfällen nach. Seit Einführung eines verbindlichen Verfahrens zum Umgang mit sexueller Gewalt 2003 seien zunächst 18 Fälle angezeigt und verfolgt worden. In 20 weiteren Fällen hätten die Betroffenen keine Bestrafungen gewollt, hieß es.kir/dpa

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