Gysi will sich mit Lafontaine versöhnen

Berlin. Der Bundestags-Fraktionschef der Linken, Gregor Gysi, drängt darauf, die existenzbedrohenden Flügelkämpfe in der Partei zu beenden. Er selbst will sich am Donnerstag mit Oskar Lafontaine in Berlin zu einem Klärungsgespräch treffen

Berlin. Der Bundestags-Fraktionschef der Linken, Gregor Gysi, drängt darauf, die existenzbedrohenden Flügelkämpfe in der Partei zu beenden. Er selbst will sich am Donnerstag mit Oskar Lafontaine in Berlin zu einem Klärungsgespräch treffen. Das Verhältnis gilt als beschädigt, weil Lafontaine für seine Kandidatur zum Parteivorsitz den Ausschluss einer Gegenkandidatur auf dem Parteitag Anfang Juni verlangt hatte und auf einen Kompromissvorschlag Gysis nicht eingegangen war. Trotz des Rückzugs von Lafontaine hatte sich das radikale Lager um den Saarländer bei der Wahl der neuen Linken-Doppelspitze gegen die ostdeutschen Reformer durchgesetzt.Gysi sieht in der neuen Doppelspitze von Katja Kipping und Bernd Riexinger die Chance, den derzeitigen Tiefpunkt mit Umfragewerten von bundesweit unter fünf Prozent zu überwinden. Die Offenheit auf dem Göttinger Parteitag vor gut einer Woche könne, so Gysi, eine "faire Vereinigung" von Ost- und West-Linke möglich machen. Er mahnte zur Eile: "Wir haben alles, aber wenig Zeit. Es muss jetzt ruckzuck gehen."

Gysis Stellvertreter in der Fraktion, Dietmar Bartsch, bekräftigte im "Spiegel" Vorwürfe, dass in der Fraktion "Hass" und "pathologische Zustände" herrschten. Er kritisierte das Verhalten seiner innerparteilichen Gegner. Es sei "Ausdruck unerhörter Kulturlosigkeit", dass diese nach seiner Wahlniederlage auf dem Parteitag die "Internationale" angestimmt und das Kampflied "Ihr habt den Krieg verloren" gesungen hätten. dpa/dapd

Foto: dpa

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