Ungarns Ministerpräsident Orban empört über Blockade seines EU-Kommissions-Kandidaten

Budapest · Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat die Ablehnung seines Kandidaten für die EU-Kommission, des früheren Justizministers Laszlo Trocsanyi, durch den Rechtsausschuss des Europaparlaments als „feigen Angriff aus dem Hinterhalt“ bezeichnet.

 Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban

Foto: dpa/Sven Hoppe

„Sein ‚Verbrechen’ war es, dass er der (ungarischen) Regierung geholfen hat, Ungarn vor der Migration zu schützen“, sagte der rechts-nationale Politiker am Freitag in seinem regelmäßigen Rundfunk-Interview. „Das werfen sie ihm jetzt vor.“

Der Rechtsausschuss hatte am Vortag die Kandidatur Trocsanyis für den Posten des EU-Kommissars für Erweiterung und Nachbarschaftspolitik wegen finanzieller Interessenskonflikte vorerst gestoppt. Der ungarische Kandidat hatte auch noch als Justizminister Anteile an einer von ihm gegründeten Anwaltskanzlei gehalten, die in den großzügigen Genuss von Aufträgen der Orban-Regierung kam.

Wie Orban weiter erklärte, habe er für den Fall einer endgültigen Ablehnung Trocsanyis vorgesorgt. „In meiner Tasche habe ich eine zweite, dritte, selbst vierte Lösung“, sagte er.

Bei der Prüfung möglicher Interessenskonflikte verweigerte der Rechtsausschuss auch der Rumänin Rovana Plumb die Freigabe. Bei ihr ging es um umstrittene Kredite in Höhe von fast einer Million Euro.

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