Kosmisches Schauspiel

Köln. Zum letzten Mal in diesem Jahrhundert können Himmelsgucker morgen einen Venustransit beobachten: Bei wolkenfreiem Himmel ist zu sehen, wie unser Nachbarplanet Venus von der Erde aus betrachtet als kleiner schwarzer Punkt über die Sonnenscheibe wandert. Erst im Dezember 2117 wird die Menschheit wieder Zeuge eines solchen Venusdurchgangs werden

Köln. Zum letzten Mal in diesem Jahrhundert können Himmelsgucker morgen einen Venustransit beobachten: Bei wolkenfreiem Himmel ist zu sehen, wie unser Nachbarplanet Venus von der Erde aus betrachtet als kleiner schwarzer Punkt über die Sonnenscheibe wandert. Erst im Dezember 2117 wird die Menschheit wieder Zeuge eines solchen Venusdurchgangs werden. In der Geschichte der Astronomie wurden bisher erst sechs Venusdurchgänge beobachtet: 1639, 1761, 1769, 1874, 1882 und 2004. Von der Erde aus gesehen vor der Sonnenscheibe vorbeiziehen können nur Planeten, die innerhalb der Erdumlaufbahn die Sonne umkreisen - also nur der sonnennächste Planet Merkur und eben die Venus, die wir als strahlend hellen Morgen- oder Abendstern kennen.Venusdurchgänge sind selten. Zunächst gibt es sie im Doppelpack innerhalb von acht Jahren, dann aber erst wieder nach 105,5 oder 121,5 Jahren.

In der Wissenschaftsgeschichte haben Venusdurchgänge eine herausragende Rolle gespielt: Der Transit von 1761 und der von 1769 wurden dazu benutzt, durch Beobachtungen und Messungen des Naturschauspiels von verschiedenen Kontinenten aus die Entfernung zwischen Erde und Sonne zu bestimmen - die sogenannte Astronomische Einheit, die heute aufgrund entsprechend genauerer Messungen mit 149,6 Millionen Kilometern angegeben wird.

Im Gegensatz zum Durchgang von 2004 ist das seltene Himmelsereignis diesmal in unseren Breiten nicht in ganzer Länge zu beobachten: Beim Sonnenaufgang befindet sich morgen das Venus-Scheibchen bereits in der Schlussphase seiner Wanderung über die Sonne. Um kurz vor sieben Uhr ist die Mini-Sonnenfinsternis dann schon vorbei. Zu dieser Zeit steht die Sonne immer noch tief über dem Horizont - die Beobachtungsbedingungen sind also selbst bei wolkenfreiem Himmel nicht ideal.

Hoffnung auf einen freien Blick zur Sonne können sich Meteorologen zufolge vor allem Himmelsgucker im Osten Deutschlands machen. In den übrigen Landesteilen müssen Astronomie-Begeisterte auf Lücken in der Wolkendecke hoffen.

Auf einen Blick

Astronomen warnen ausdrücklich davor, das Schauspiel ohne geeignete Schutzvorkehrungen zu verfolgen. Auf keinen Fall sollten Beobachter durch rußgeschwärzte Glasscheiben, belichtete Filme oder getönte Brillen zur Sonne schauen - schlimme Augenverletzungen können die Folge sein. Wer gar durch ein Fernglas oder Teleskop ohne Spezialfilter auf die Sonne blickt, nimmt sofortige Erblindung in Kauf. Eine spezielle Sonnenfinsternis-Brille und scharfe Augen dürften übrigens ausreichen, um auf der Sonne die "schwarze Venus" als kleinen Punkt auszumachen. afp

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