Gesunder Pessimismus kann das Leben verlängern

Erlangen. Zu positives Denken im Alter kann einer Studie zufolge auch schaden. Ältere Menschen, die ihre Zukunft negativer sehen, leben demnach gesünder und länger als solche, die glauben, in Zukunft sehr zufrieden zu sein. Das zeigt eine Langzeitstudie von Forschern der Universität Erlangen-Nürnberg gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Berlin und Zürich

Erlangen. Zu positives Denken im Alter kann einer Studie zufolge auch schaden. Ältere Menschen, die ihre Zukunft negativer sehen, leben demnach gesünder und länger als solche, die glauben, in Zukunft sehr zufrieden zu sein. Das zeigt eine Langzeitstudie von Forschern der Universität Erlangen-Nürnberg gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Berlin und Zürich. "Möglicherweise ermuntern pessimistische Zukunftserwartungen die Senioren dazu, noch besser auf die eigene Gesundheit zu achten und sich vor Gefahren zu schützen", teilte Frieder Lang, Leiter des Instituts für Psychogerontologie an der Universität, gestern mit.Die Forscher analysierten für die Studie Daten, die zwischen 1993 und 2003 immer bei den selben Menschen erhoben wurden. Die mehr als 10 000 Befragten mussten jedes Jahr angeben, wie zufrieden sie aktuell mit ihrem Leben waren und wie zufrieden sie in fünf Jahren zu sein glaubten. Schätzten die Teilnehmer ihre künftige Zufriedenheit überdurchschnittlich hoch ein, erhöhte sich das Risiko im Studienzeitraum zu erkranken oder zu sterben um etwa zehn Prozent.

Die Forscher hatten die Befragten in drei Altersgruppen unterteilt: 18- bis 39-Jährige, 40- bis 64-Jährige und über 65-Jährige. Je älter die Befragten waren, umso pessimistischer sahen sie die Zukunft. "Überrascht hat uns, dass die Befragten umso pessimistischer in die Zukunft sahen, je stabiler ihre Gesundheit und je höher ihr Einkommen war", sagte Frieder Lang. dpa

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