Ausstellung Wiesbaden erinnert an seine Zeit der Avantgarde

Wiesbaden · (epd) Bevor sich der Garten- und Kunstliebhaber Heinrich Kirchhoff 1908 in Wiesbaden niederließ, galt die heutige hessische Landeshauptstadt als konservative, preußisch geprägte Kur- und Bäderstadt. Dass sie heute als Stadt des Malers Alexej von Jawlensky (1864-1941) und als ein frühes Zentrum der Avantgarde gilt, verdankt sie maßgeblich dem Kunstförderer und Sammler Kirchhoff. In seine Villa nebst gewaltigem Garten im Stadtteil Sonnenberg lud der 1874 in Essen geborene Millionenerbe die bedeutendsten Maler der damaligen Avantgarde ein. Jawlensky lebte jahrelang in Wiesbaden, derweil Kirchhoffs Sammlung auf rund 800 Kunstwerke anwuchs.

(epd) Bevor sich der Garten- und Kunstliebhaber Heinrich Kirchhoff 1908 in Wiesbaden niederließ, galt die heutige hessische Landeshauptstadt als konservative, preußisch geprägte Kur- und Bäderstadt. Dass sie heute als Stadt des Malers Alexej von Jawlensky (1864-1941) und als ein frühes Zentrum der Avantgarde gilt, verdankt sie maßgeblich dem Kunstförderer und Sammler Kirchhoff. In seine Villa nebst gewaltigem Garten im Stadtteil Sonnenberg lud der 1874 in Essen geborene Millionenerbe die bedeutendsten Maler der damaligen Avantgarde ein. Jawlensky lebte jahrelang in Wiesbaden, derweil Kirchhoffs Sammlung auf rund 800 Kunstwerke anwuchs.

Genau 100 Jahre nach seiner ersten Ausstellung in dem Haus zeigt das Museum Wiesbaden, das Kirchhoff seine große Jawlensky-Sammlung verdankt, ab morgen 205 Meisterwerke der Kirchhoff-Sammlung. Neben Jawlensky sind bis 25. Februar vor allem Paul Klee, Emil Nolde, Max Liebermann, Lovis Corinth, Franz Marc, Max Slevogt, Wassily Kandinsky, Max Beckmann und George Grosz vertreten. Die in der Schau unter dem Titel „Der Garten der Avantgarde“ versammelten Werke wurden aus aller Welt zusammentragen. Das Museum Wiesbaden, das sie bis 1933 als Dauerleihgabe beherbergte, gab sie zu Beginn der NS-Zeit an Kirchhoff zurück, da die Nazis die Avantgarde als „entartete Kunst“ denunzierten. Nach Kirchhoffs Tod 1934 wurde die Sammlung zerschlagen und in ganz Europa und Amerika zerstreut.

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