Maler und Lackierer fordern niedrigeren Mehrwertsteuersatz

Saarbrücken. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) wird heute mit einigen massiven Forderungen konfrontiert werden, wenn er den Branchentag der deutschen Maler und Lackierer in der Saarbrücker Congresshalle besucht

Saarbrücken. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) wird heute mit einigen massiven Forderungen konfrontiert werden, wenn er den Branchentag der deutschen Maler und Lackierer in der Saarbrücker Congresshalle besucht. Verbandspräsident Karl-August Siepelmeyer formulierte gestern schon mal vor der Presse, was er von der Politik erwartet: Ganz vorne an steht eine Absenkung des Mehrwertsteuersatzes auf Handwerkerleistungen. In Frankreich werden zum Beispiel nur 5,5 erhoben. "Obwohl die Erfahrungen in Frankreich und den Niederlanden längst die positiven konjunkturellen Auswirkungen gezeigt haben, weigert sich die Bundesregierung weiterhin, dies in Deutschland einzuführen", beklagt Siepelmeyer.Darüber hinaus verlangt er eine Erhöhung des Steuerbonus für Handwerkerleistungen. Die Kunden sollen demnach also mehr als die zur Zeit höchstens 600 Euro steuerlich absetzen können. Die politischen Forderungen zielen letztlich darauf, Schwarzarbeit unattraktiver zu machen und damit den Handwerkern Chancen auf mehr Umsatz zu eröffnen. Denn die Branche setze keine "allzu großen Hoffnungen in das Jahr 2008". Nach der gerade abgeschlossenen Frühjahrsumfrage bewerten zwar nahezu 85 Prozent der Befragten ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend. Beim Umsatz erreiche man aber wohl nur das Vorjahresniveau von bundesweit 11,3 Milliarden Euro, sagte Siepelmeyer. Angesichts steigender Material- und Treibstoffpreise, die an die Kunden kaum weiterzugeben seien, rechnet er mit einem "Verlustjahr für unsere Betriebe".Wie die Branche sich neue Umsatz-Chancen erschlossen hat und noch weiter zu erschließen sucht, wird auch Gegenstand des Verbandstags in Saarbrücken sein. Maler und Lackierer sind längst in einer Reihe von Arbeitsfeldern tätig, die Verbraucher vielleicht nicht in erster Linie von ihnen erwarten: So bieten sie das Verlegen von Bodenbelägen an, beschäftigen sich mit Wärmedämmung oder auch mit Raumakustik, das heißt, wie etwa zu verhindern ist, dass es in Räumen unangenehm hallt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort