Landesregierung will E-Mobil-Projekt weiterführen

Saarbrücken · Die Landesregierung hat das Projekt E-Mobil Saar trotz schlechter Nutzerzahlen noch nicht beerdigt. Das sagte gestern Bernd Wegner (CDU) nach einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Landtags.

Zwar seien die Nutzerzahlen unbefriedigend, als gescheitert wolle er das Projekt aber nicht bezeichnen, so Wegner. Schließlich seien innerhalb von E-Mobil Saar die Strukturen geschaffen worden, die man später nutzen kann.

Im Rahmen von E-Mobil Saar sollten 20 Elektro-Autos im ganzen Saarland das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ergänzen. Allerdings wurden die Fahrzeuge gerade in der Fläche kaum bis gar nicht genutzt. Die Bahn, die als Projektpartner die Fahrzeugvermietung übernommen hatte, hat nun angekündigt, die E-Autos in Saarbrücken für ein Car-Sharing-Projekt zusammenzuziehen.

SPD-Verkehrsexpertin Elke Eder-Hippler macht grundlegende Mängel in der Konzeption von E-Mobil Saar aus. Vor allem die Einbindung in das Bahn-Portal Flinkster habe für potenzielle Mieter viel zu hohe Hürden aufgebaut. Auch die Miete sei deutlich zu hoch gewesen.

Wegner hofft nun auf eine neue Chance. "Wenn wir die Akzeptanz in Saarbrücken schaffen, können wir anschließend wieder in die Fläche gehen." Eder-Hippler hält das für optimistisch. Das könne nur gelingen, wenn das System komplett neu konzipiert werde. Etwas Positives habe E-Mobil Saar aber schon gebracht: "Wir haben jetzt eine gute Lade-Infrastruktur für Elektro-Autos und die Buchungs-App des Saar-VV", sagt Eder-Hippler.

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