Beim Familienkonzert marschieren Trommler durch den Sendesaal

Saarbrücken · "Präsentiert das Horn!" Diesen ungewöhnlichen Appell konnten die Besucher des Familienkonzertes am Sonntag auf dem Saarbrücker Halberg erleben. Dort sorgte die Deutsche Radio Philharmonie unter der Leitung von Aurélian Bello mit einem musikalischen Wintermärchen für Spaß und Spannung für die ganze Familie - nicht nur musikalisch.

Zu sehen war eine zur Militärkapelle mutierte Truppe, die sichtlich Freude am Musizieren in Helm und Uniform zeigte. Die Trommler marschierten sogar mal durch den dicht besetzten Sendesaal, was der Präzision zwar nicht so gut bekam, aber enorm lebendig machte.

Zu hören gab es "Die unglaubliche Geschichte des Leutnant Kijé", eine Suite von Sergej Prokofjew, kombiniert mit Musik von Peter Tschaikowsky und Nikolaj Rimsky-Korsakow. Konzertpädagogin Eva-Maria Binkle, die das Märchen konzipierte, erzählte die Geschichte von Kijé. Das Kuriose: Es gab gar keinen Leutnant Kijé! Man hat ihn erfunden - als Sündenbock für alle Fehler, die so am Hofe des russischen Zaren Paul I. passierten.

Mit viel Phantasie legten sich die Hofangestellten mächtig ins Zeug, dem Leutnant Leben einzuhauchen. Mal inszenierten sie Kijés Hochzeit, mal seine Beerdigung. Dabei durften die Kinder mitmachen und mitsingen. So begleiteten sie etwa Kijés Schlittenfahrt nach Sibirien mit den Glöckchen, die zu Beginn des Konzertes ausgeteilt wurden. Dann wiederum stampften sie mit den Füßen oder sangen Melodien, die man gemeinsam einstudierte. Binkle stellte auch verschiedene Instrumente vor und machte auf die Stimmung aufmerksam, die unterschiedliche Klangfarben ausdrücken können. Ein Konzert in schöner Atmosphäre und süßem Abschluss mit strahlenden Kinderaugen: Am Ausgang bekam jedes Kind einen Schoko-Nikolaus. Danke!

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