Änderung soll Probleme mit Flachdächern lösen

Dillingen · Bauvorhaben standen im Mittelpunkt der letzten Sitzung des Dillinger Stadtrates. Außerdem ging es um Erhöhungen von Grundsteuer, Gewerbesteuer sowie Friedhofs- und Straßenreinigungsgebühren.

Die umfangreiche Tagesordnung der letzten Sitzung des Stadtrats Dillingen arbeiteten die Verwaltung und Fraktionen relativ zügig ab. Neben den von allen als unumgänglich betrachteten Erhöhungen bei Grundsteuer B und Gewerbesteuer sowie den Gebühren für Friedhöfe und Straßenreinigung (die SZ berichtete) standen vor allem Bauvorhaben im Fokus.

Zwei Gegenstimmen

Diskussionen gab es um eine Teiländerung des Bebauungsplans "Nördlicher Teil"; dabei geht es um die Flachdach-Häuser in der Ulmer Straße und Frankfurter Straße. Viele Gebäude seien in die Jahre gekommen, erläuterte Bürgermeister Franz-Josef Berg, immer wieder stellten Bürger Befreiungsanträge: Weil es Probleme mit den Flachdächern aus den siebziger Jahren gebe, wollten mehrere Anwohner ihre Häuser aufstocken.

Die CDU stimmte dem Beschlussvorschlag mehrheitlich zu, aus ihren Reihen gab es aber auch zwei Gegenstimmen. Reiner Klaß, CDU , plädierte dafür, die "stadtbildprägenden Straßenzüge" zu erhalten; bei Änderung des Bebauungsplans befürchtet er eine "Zerklüftung" des Straßenbilds. Anwohner befürchteten außerdem einen Wertverlust ihrer Häuser , wenn die angrenzenden Bauten aufgestockt würden, schilderte Klaß. "Wie dies von der Stadtplanung befürwortet werden kann, erschließt sich mir nicht." Andreas Kleber, SPD-Fraktionsvorsitzender, sprach sich dagegen deutlich für die Änderung aus: "Wir sehen überwiegend Vorteile, vor allem für die Hausbesitzer. Die Flachdächer sind nicht mehr zeitgemäß, es gibt Probleme, sie dauerhaft dicht zu halten." Statt ständigen Ausnahmen wolle er "eine vernünftige dauerhafte Lösung".

Joachim Johannes, Grüne, wies darauf hin, dass man auch bei städtischen Gebäuden, wie der Philipp-Schmitt-Schule, "schlechte Erfahrungen mit Flachdächern" gemacht habe. Den Hausbesitzern sollte man Nachbesserungen ermöglichen. Bei zwei Gegenstimmen wurde die Änderung mehrheitlich beschlossen.

Unstrittig hingegen verlief die Abstimmung über die Beteiligung der Öffentlichkeit zum Bebauungsplan "Lessingstraße-Klostergelände". Einstimmig wurde der Entwurf einer Bebauung auf der etwa 600 Quadratmeter großen Fläche zwischen dem Fischbachweg und dem Köllerbachweg beschlossen. Die Bürger haben keine Bedenken geäußert. Für den Bebauungsplan Merziger Straße/Pachtener Straße verlängerte der Rat die Veränderungssperre.

Spielplatz wurde nie gebaut

Ein weiteres Bauvorhaben sieht der Bebauungsplan "Im Waldwinkel" vor: "Am Buchenhain" sollen Wohnhäuser gebaut werden, auf einer Fläche von rund 670 Quadratmetern, die ursprünglich für einen Spielplatz vorgesehen waren, der nie gebaut wurde, weil kein Bedarf besteht. Hier wurden die Bürger noch nicht informiert. Kleber, SPD , sprach sich gegen das Vorhaben aus: "Wir werden wie zuvor dagegen stimmen, wir sind der Auffassung, dass sich die Wohngebäude nicht in das Ortsbild fügen." Die CDU-Fraktionsvorsitzende Dagmar Heib erklärte die Zustimmung ihrer Fraktion, mit einer Enthaltung. Die Linke enthielt sich komplett: Der geringe Abstand zur Straße sei ein Problem, erläuterte Wolfgang Schumacher für seine Fraktion. Mit zwölf Gegenstimmen und sechs Enthaltungen wurde der Beschlussvorschlag angenommen.

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