Alstom kündigt in Bexbach 20 Stamm-Mitarbeitern

Bexbach · Im Bexbacher Turbinenschaufelwerk des Energieanlagen-Bauers Alstom verlieren 20 Mitarbeiter der Stammbelegschaft Ende des Monats ihren Arbeitsplatz. Der Betriebsrat ist empört.

Im Bexbacher Werk des Energieanlagen-Bauers Alstom wird 20 Mitarbeitern der Stammbelegschaft betriebsbedingt gekündigt. Das teilten der Alstom-Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall am Freitag mit. Bislang habe die Werksleitung bereits die Verträge von 20 Beschäftigten auslaufen lassen. Außerdem würden die Verträge von weiteren 20 befristet Beschäftigten nicht mehr verlängert.

Die Umstrukturierung im Bexbacher Werk, wo Turbinenschaufeln für Kraftwerke hergestellt werden, ist schon seit 2013 in der Diskussion. Geplant ist nach Angaben eines Alstom-Sprechers, die großen Turbinenschaufeln für Gas- oder Kohlekraftwerke in Zukunft ausschließlich in Birr in der Schweiz zu produzieren. Die kleineren und mittleren Schaufeln sollen künftig in Bexbach hergestellt werden. Der Umzug der jeweilig benötigten Maschinen laufe bereits. Die Ankündigung der Werksleitung, 20 Mitarbeitern zu kündigen, "hat uns jedoch unerwartet getroffen", sagt Betriebsratschef Kai Müller. Für August seien erst Sozialplan-Verhandlungen terminiert gewesen.

Die Gewerkschaft hatte zwischenzeitlich das Saarbrücker Info-Institut eingeschaltet, um Vorschläge zu erarbeiten, damit zumindest die Stammbelegschaft vom Arbeitsplatzabbau verschon bleibt. Unter anderem wurde eine Arbeitszeitverkürzung von 3,5 Stunden pro Woche ohne Lohnausgleich vorgeschlagen. Möglich sei auch Kurzarbeit gewesen, sagt Müller. Dies alles sei von Alstom ohne große Diskussionen verworfen worden.

Erbost ist auch Ralf Reinstädtler, 2. Bevollmächtigter der IG-Metall-Verwaltungsstelle Saar-Pfalz. "Hier werden die Existenzen von Mitarbeitern mit Betriebszugehörigkeiten von zum Teil mehr als 30 Jahren vernichtet", kritisiert er.

Die Alstom-Unternehmensleitung versichert in einem Brief an die Mitarbeiter, "im Rahmen der kommenden Sozialplanverhandlungen die bestmögliche Lösung zu finden". Die Gewerkschaft befürchtet, dass die Zahl der Beschäftigten von 240 auf 162 Beschäftigte sinken soll.

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