Viel mehr als Berater für Solaranlagen

Saarbrücken · Die Arge Solar hat seit ihrer Gründung vor 25 Jahren ihr Spektrum stark erweitert. Um Photovoltaik geht es nur noch in zehn Prozent der Beratungen, die der Verein anbietet.

"Wir haben einen guten Ruf, aber keinen guten Namen", bringt es Ralph Schmidt, Geschäftsführer der Arge Solar in Saarbrücken auf den Punkt. Denn die Arge, die vor 25 Jahren als Solarbüro gestartet ist, hat sich längst von ihrer damaligen Aufgabe entfernt. "Damals ging es darum, die Markteinführung der Photovoltaik zu begleiten, heute reden wir über ganz andere Themen", sagt Schmidt. Während Photovoltaik vielleicht noch zehn Prozent der Beratungen ausmacht, stehen heute vor allem die Themen Energieeffizienz, Gebäudeisolierung, Solarthermie oder auch effiziente Technik im Vordergrund.

Mit der Vielzahl der neuen Themen sei auch die Beratungsleistung der Arge Solar, bei der aktuell rund 15 Mitarbeiter beschäftigt sind, deutlich komplexer geworden. Während sich früher alles um eine Technik und ein Fördersystem drehte, gibt es jetzt einen breiten Strauß an Themenfeldern, mit denen die Berater konfrontiert werden, seien es Blockheizkraftwerke, Wärmepumpensysteme oder neue Entwicklungen bei den Stromspeichern.

Die Arge Solar, ein Verein, der vornehmlich von der Energiewirtschaft, aber auch von Institutionen wie der Handwerkskammer, der Saarländischen Energie-Agentur oder dem Umweltministerium getragen wird, ist aber zunehmend auch für die Vereinsmitglieder aktiv. "Die zahlen teilweise sechsstellige Mitgliedsbeiträge und fragen sich schon, welche Gegenleistung sie dafür bekommen", sagt Schmidt. Hier liefert die Arge Solar Expertise, die bei den verschiedenen Unternehmen nicht vorhanden ist, so zum Beispiel zum Energieausweis. Sie entwickelt auch Geschäftsideen. Wartungsmodelle gehören dabei ebenso dazu wie die Anlagen-Kontrolle.Ganz neue Fragen werden aufkommen, wenn 2017 die ersten Anlagen aus der Förderung fallen. "Dann wird das Thema Eigenstrom noch einmal an Bedeutung gewinnen", sagt Schmidt. Denn wenn der Strom nicht mehr vergütet wird, lohnt es, so viel wie möglich selbst zu verbrauchen, zum Beispiel über Wärmepumpen oder Elektro-Heizungen.

Beim Thema Energieeffizienz stellt Schmidt eine rückläufige Tendenz fest. Er führt das darauf zurück, dass die Energiepreise sich etwas entspannt haben. "Die Leute haben das Thema deshalb aus dem Blick verloren." Hier müsse die Arge Solar gegensteuern, denn der Bestand an sanierten Häusern sei noch lange nicht ausreichend. Das Thema müsse aber auch aus der technischen Ecke geholt werdenEine Verbesserung des U-Werts (Wärmedämmwert) sei kein Anreiz, das Thema müsse emotionaler werden: "Das geht eher über die Behaglichkeit." Auch ganz neue Ideen seien denkbar: "Warum soll es für eine Hausdämmung beispielsweise nicht 10 000 Payback-Punkte geben?" Vielleicht ist das beim nächsten Jubiläum ja selbstverständlich.

argesolar-saar.de

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