Vitamin D ist für Knochen unverzichtbar

Saarbrücken · Auch die beste Ernährung reicht nicht aus, um den Körper mit genügend Vitamin D zu versorgen. Daher sind regelmäßige, moderate Sonnenbäder erforderlich. Die UV-Strahlung regt die Bildung von Vitamin D im Körper an.

(np) Die ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung) der Sonne ist sehr energiereich. Der Mensch kann sie aber weder sehen noch mit anderen Sinnesorganen wahrnehmen. UV-Strahlung kann jedoch Körperzellen und Erbgut schädigen. Die einzig bekannte positive biologische Wirkung, die von dieser Strahlung ausgeht, ist die Bildung des körpereigenen Vitamins D durch die kurzwelligere UV-B-Strahlung.

Das Provitamin D3, eine Substanz, die in unseren Hautzellen vorhanden ist, wird durch die Einwirkung von UV-B-Strahlung in das Prävitamin D3 umgewandelt. Über weitere Stoffwechselprozesse wird im Körper schließlich Vitamin D gebildet. Auch bestimmte Nahrungsmittel wie Fisch und Pilze enthalten Vitamin D, allerdings nur in geringen Mengen.

Vitamin D ist eigentlich ein Hormon. Es wirkt im Körper wie ein Zentralschalter und kann gezielt Hunderte von Genen einschalten, die in mehr als 30 Organen und Geweben dafür sorgen, dass alles reibungslos funktioniert. Zudem ist Vitamin D für den Mineralstoffwechsel der Knochen unverzichtbar. Eine Fülle von wissenschaftlichen Beobachtungen weist darauf hin, dass ein Vitamin-D-Mangel mit hoher Wahrscheinlichkeit fast alle chronischen Krankheiten fördert: Diabetes, Bluthochdruck, Infektionskrankheiten, Nervenerkrankungen, Allergien, Autoimmunerkrankungen, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Gesunde Knochen können sich nur erneuern, wenn sie mit Hilfe des Vitamins D Kalzium und Phosphat aufnehmen. Ein Mangel an Vitamin D stört die Aufnahme. Um einem Knochenschwund vorzubeugen, braucht der Körper genug Kalzium. Empfohlen wird etwa ein Gramm pro Tag. Diese Menge steckt beispielsweise in einem Liter Milch oder 100 Gramm Hartkäse. Milchprodukte, Fisch, Eier, Kalziumsalz sowie grüne Gemüsesorten wie Grünkohl und Brokkoli enthalten Kalzium.

Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland halten einen Vitamin-D-Spiegel im Blutserum von 20 Nanogramm pro Milliliter für ausreichend. Von einem Vitamin-D-Mangel gehen die Experten erst bei einem Vitamin-D-Blutserumspiegel von unter zwölf Nanogramm pro Milliliter aus.

Bekommt der Körper zu wenig UV-B-Strahlung ab, kommt die körpereigene Vitamin-D-Bildung zum Erliegen. Dies ist in Deutschland im Winter der Fall. Im Frühjahr, Sommer und Herbst genügt es nach derzeitigen Erkenntnissen, Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz zwei- bis dreimal pro Woche der Sonne auszusetzen. Bei starker Sonnenstrahlung reichen bei Menschen mit heller Haut bereits fünf Minuten, bei Menschen mit dunkler Haut rund 20 Minuten. Bei längerer Bestrahlung wird nicht mehr Vitamin D gebildet, es steigt aber das Risiko für UV-bedingte Gesundheitsschäden. Nur ein Arzt kann feststellen, ob ein gesundheitlich bedenklicher Vitamin-D-Mangel vorliegt. In diesem Fall helfen Vitamin-D-Präparate in Form von Pulvern und Tabletten.

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