Im Bann der Rose

Frankfurt/Main · Derzeit ist die Rose die Lieblingsblume der Parfümeure. Viele Schminkprodukte tragen Rose in ihrem Namen. Und in noch einem Bereich kommen die Essenzen der beliebten Blume verstärkt zum Einsatz: in Kosmetika.

Als Königin der Blumen hat die Rose bereits vor Jahrhunderten das Herz der Menschen erobert. Sie gilt als die schönste Blume der Welt. Darüber hinaus hat sie aber auch eine lange Geschichte in der Schönheitspflege. Bereits in der Antike wussten die Frauen um die pflegende Wirkung von Rosenblüten und nutzten diese als Badezusatz.

"Heute erlebt die Rose als Schönmacher eine Renaissance", erläutert Birgit Huber, stellvertretende Geschäftsführerin des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel (IKW) in Frankfurt am Main. "So ist Rosenwasser Bestandteil vieler Kosmetikprodukte." Die Herstellung dieser Wirkstoffe ist nicht einfach. Grundstoff ist Rosenöl. Aus rund vier Tonnen Blüten wird nur ein Kilogramm Öl gewonnen. Schon die Ernte ist mühselig: Die Rosen werden traditionell von Hand gepflückt. Dafür haben die Erntehelfer einen Zeitraum von durchschnittlich nur 30 Tagen im Jahr zur Verfügung.

Diese Faktoren sorgen dafür, dass Rosenöl zu den kostbarsten Rohstoffen der Kosmetikindustrie gehört. Doch die Mühe lohnt sich: Mehr als 100 verschiedene Einzelstoffe enthält Rosenöl. Dazu gehören Lipide, die die Haut vor Feuchtigkeitsverlust bewahren. Ungesättigte Fettsäuren sorgen für einen geschmeidigen Teint. "Die Wirkung des Rosenöls auf die Haut ist vielfältig", sagt die Dermatologin Uta Schlossberger aus Köln. Es habe auch eine stärkende Wirkung auf die Gefäße. "Außerdem fördert es das Wachstum neuen Gewebes und harmonisiert das Hautrelief. Auch Rötungen und Entzündungen der Haut können mit Rosenöl vermindert werden."

Ein weiteres Produkt, das aus den Blüten gewonnen wird, ist das Rosenwasser. Es entsteht bei der Destillation des Rosenöls, quasi als Nebenprodukt. "Rosenwasser wird ebenfalls häufig in der Hautpflege verwendet", erläutert die Hautärztin. "Es wirkt antibakteriell und ist deshalb oft in Gesichtswässern zu finden."

So groß die Pflegevorteile auch sind, es gibt auch Risiken: "Wie nahezu jedes Naturprodukt können auch die Rose und damit Erzeugnisse, die aus ihr gewonnen werden, bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen", sagt der Dermatologe Heiko Grimme aus Stuttgart. Neben den pflegenden Vorteilen der Rose sollte man ihren Duft nicht vergessen: "Bereits seit Jahrtausenden wirkt dieser erotisierend, und man sagt ihm sogar nach, gegen Traurigkeit zu wirken", sagt Schlossberger. Kein Wunder, dass Rosenparfüms noch heute zu den beliebtesten Düften gehören.

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