Astronomie Kosmische Schönheit mit schrecklichem Namen

München · Die europäische Südsternwarte nimmt den rund 13 000 Lichtjahre von der Erde entfernten Totenkopfnebel ins Visier.

 Der sogenannte Totenkopfnebel ist eine 13 000 Lichtjahre von der Erde entfernte Geburtsstätte zahlreicher Sterne in unserer Milchstraße.

Der sogenannte Totenkopfnebel ist eine 13 000 Lichtjahre von der Erde entfernte Geburtsstätte zahlreicher Sterne in unserer Milchstraße.

Foto: ESO/Bild: ESO

(np) Der Arbeitstag eines Astronomen ist streng durchgetaktet, denn die Beobachtungszeiten an den großen Teleskopen sind sehr knapp bemessen und der Andrang ist groß. Doch manchmal im Jahr gibt es Situationen, in denen Himmelskonstellationen oder Beobachtungsbedingungen für die wissenschaftlichen Projekte nicht geeignet sind. Diese Gelegenheit können Astronomen dann nutzen, um Fotos zu schießen, bei denen allein die Ästhetik das Motiv bestimmt und nicht das wissenschaftliche Interesse an einem Himmelsobjekt im Vordergrund steht. „Cosmic Gems“ („Kosmische Juwelen“) heißt ein Beobachtungsprogramm der europäischen Südsternwarte Eso, das dieses Ziel verfolgt und mit dem Astronomen auch Werbung für ihre Wissenschaft machen möchten.

Das jüngste Bild aus dieser Reihe, das mit dem „Very Large Telescope“ (VLT) der Eso aufgenommen wurde, zeigt die Sternentstehungsregion Region NGC 2467 in unserer Milchstraße. Im VLT, das zu den leistungsfähigsten Großteleskopen gehört, sind mehrere Einzelteleskope zusammengeschaltet. In dieser Kombination wären die vier vereinten  8,2-Meter-Teleskope in der Lage, zwei Scheinwerfer eines Autos zu unterscheiden, das auf dem Mond geparkt ist, berichtet die europäische Südsternwarte.

Der sogenannte Totenkopfnebel, der etwa 13 000 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt ist, besteht aus Staub, Gas und zahlreichen Sternen. Die Formation NGC 2467 ist nur von der Südhalbkugel der Erde im Sternbild Puppis (Achterdeck des Schiffs) zu sehen. Sie ist die Geburtsstätte vieler Sterne. NGC 2467 ist eine besonders aktive Sternentstehungsregion und außerdem mit einem Alter von nur wenigen Millionen Jahren extrem jung. In diesen großen Wolken aus Wasserstoffgas und Staub entstehen ständig neue Sterne.

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