Japan Tradition trifft Moderne in Tokio

Tokio · Japans Hauptstadt ist Gastgeber der Olympischen Sommerspiele. Die Metropole hat mehr zu bieten als Wolkenkratzer und Neonlichter.

  Tokios Stadtteil Akihabara ist das Epizentrum der japanischen Manga-, Anime- und Gamingkultur und beherbergt die Elektronikmeile der Stadt.

Tokios Stadtteil Akihabara ist das Epizentrum der japanischen Manga-, Anime- und Gamingkultur und beherbergt die Elektronikmeile der Stadt.

Foto: dpa-tmn/Lars Nicolaysen

 Der erste Eindruck ist überwältigend: Mit der Koexistenz von Altem und Neuem, von Kultur und Technik, fasziniert Japans Hauptstadt Besucher. Zu den Olympischen Spielen, die am 24. Juli beginnen, ist die Welt zu Gast in Tokio. Die pulsierende Metropole mit ihren 38 Millionen Einwohnern ist vielseitig. Liebhaber japanischer Kultur erfreuen sich an Schreinen und Tempeln. Hipster spüren den Trends aus Japans Welt der Jugendmode, Mangas oder Computerspiele nach.

Ein Stadtteil Tokios, der wohl am ehesten dem Bild von Japan als moderner, pulsierender Hightech-Nation entspricht, ist Shibuya. Das neongrelle Viertel mit der geschäftigsten Fußgängerkreuzung der Welt erlebt derzeit eine Modernisierungsphase. Gewaltige Wolkenkratzer werden hier hochgezogen – es entstehen Büroflächen, Konsumtempel und Lifestyle-Hochburgen. Hier herrscht kreatives Chaos.

Harajuku ist ein knallbuntes Mode-Mekka für junge Japaner. In unmittelbarer Nähe zur Hektik der von Boutiquen und Restaurants gesäumten Hauptstraße liegt der 100 Jahre alte Meiji-Schrein. Das Heiligtum wurde zum Gedenken an Kaiser Meiji (1852-1912) und dessen Beitrag zur Modernisierung Japans im Yoyogi-Park inmitten der Hauptstadt errichtet. Er ist einer der beliebtesten Schreine des Landes und bietet Erholung vom Lärm und Gedränge der Millionenstadt.

Weniger bekannt als der Meiji-Schrein ist der Nezu-Schrein im Stadtbezirk Bunkyo nahe des Ueno-Parks. Besucher finden hier einen atemberaubend schönen Tunnel aus roten Torii-Schreintoren. Der ursprünglich 1705 gegründete Schrein ist ein Juwel. Er gehört gleichwohl zu den weniger beachteten Attraktionen der Stadt. Etwas versteckt zwischen den hochmodernen Gebäuden liegt auch der Hie-Schrein unweit des Parlaments.

Um der Sommerhitze zu entfliehen, bietet sich ein Ausflug ins Todoroki-Tal an, Tokios geheimes Refugium, 20 Bahnminuten vom Stadtzentrum entfernt. Es mutet im Vergleich zu all den penibel gepflegten Parks und Zen-Gärten dschungelähnlich an. Vögel zwitschern zwischen Bambusbäumen, Wasser rauscht.

Eine kleine städtische Oase im Betondschungel Tokio erstreckt sich auch über einer der vielbefahrenen Straßen der Hauptstadt: Der Meguro Sky Garden nahe der Bahnstation Ikejiri Ohashi beherbergt einen großen Gemüsegarten und Blumenbeete.

Wer in der Großstadt Kanu fahren will, kann das in der bergigen Gegend von Tama im Westen Tokios mit seinen Felsen und Wasserfällen tun. Von Tokios Zentralbahnhof Shinjuku geht es dafür zur zwei Stunden entfernten Station Kori. wo die Kanutouren angeboten werden.

Bootstouren anderer Art warten in der Bucht von Tokio. Von dort lassen sich die Sehenswürdigkeiten der Millionen-Metropole aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Es werden auch Dinner-Fahrten auf den traditionellen Yakatabune-Booten angeboten.

Akihabara, liebevoll Akiba genannt, ist die Elektronikmeile Tokios – ausländischen Touristen ist der Stadtteil auch bekannt als „Electric Town“. Hier reihen sich ganze Kaufhäuser voll mit Elektronikprodukten aneinander: Das Angebot reicht von Computern über Handys bis zu Waschmaschinen, Klimaanlagen und modernsten Massage-Sesseln. Daneben ist Akiba jedoch längst auch zu einem Paradies für Otaku, fanatische Fans japanischer Manga und Animationsstreifen, geworden. Dort gibt es Läden, die über mehrere Stockwerke reichen und mit einer unermesslichen Zahl an Spielen für den Computer und die Konsolen aus den Häusern von Nintendo und Co.

 Reisekarte Japan-Tokio

Reisekarte Japan-Tokio

Foto: SZ/Steffen, Michael

Auch die Menge der Restaurants in Tokio ist überwältigend. Wer dabei an Sushi denkt, kommt voll auf seine Kosten. Zwar ist der berühmte Fischmarkt Tsukiji mit seinen Thunfisch-Auktionen inzwischen in hochmoderne Markthallen im nahegelegenen Toyosu auf dem Olympia-Standort Odaiba umgezogen. Dennoch bietet sich Tsukiji weiter als guter Ort für Sushi an. Doch egal wo sich Olympia-Besucher in Tokio aufhalten, Restaurants mit traditioneller japanischer wie auch westlicher Küche gibt es überall.

(dpa)
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