Trotz Brexit Großbritannien bleibt ein beliebtes Reiseziel

Kiel/London · Bei der Urlaubsplanung spielt der Austritt des Landes aus der EU bisher keine Rolle, berichten Tourismusforscher.

 Großbritannien und besonders die Hauptstadt London stehen bei Touristen nach wie vor hoch im Kurs. Daran ändert der Brexit nichts.

Großbritannien und besonders die Hauptstadt London stehen bei Touristen nach wie vor hoch im Kurs. Daran ändert der Brexit nichts.

Foto: dpa-tmn/Andreas Heimann

Auch wenn Großbritannien aus der EU ausgetreten ist – als Reiseziel steht das Land bei deutschen Touristen nach wie vor hoch im Kurs. Das Interesse am Urlaub auf der Insel ist sogar gestiegen. Zwölf Prozent der Deutschen könnten sich laut einer Analyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) vorstellen, in den kommenden drei Jahren nach Großbritannien zu fahren. 2010 etwa seien es acht Prozent gewesen. Die Menschen zeigten allerdings für fast alle Ziele ein größeres Interesse, da mache Großbritannien keine Ausnahme, erklärt Martin Lohmann von der Forschungsgemeinschaft. Den Austritt Großbritanniens und die monatelangen Auseinandersetzungen darum hätten die Menschen zwar wahrgenommen und das Thema beschäftige sie nach wie vor. „Doch das Interesse für ein Urlaubsreiseziel ist davon völlig getrennt“, sagt der Professor des Instituts für Tourismus- und Bäderforschung Nordeuropa in Kiel.

Seit Ende Januar ist Großbritannien kein EU-Mitglied mehr, praktische Auswirkungen auf Reisen hat das zunächst nicht, da noch bis Ende des Jahres eine Übergangsphase gilt. Urlauber kommen weiter mit dem Personalausweis nach England oder Wales. Sollte nach der Übergangsphase die Einreise schwieriger werden und etwa ein Reisepass oder ein Visum nötig sein, sei das laut Lohmann zwar eine Hürde, er ist aber überzeugt: „Nur weil Urlauber einen Pass vorzeigen müssen, wird das auf die grundsätzliche Beliebtheit Großbritanniens keinen Einfluss haben.“

Touristisch sei die EU-Mitgliedschaft kein wichtiges Kriterium. „Wir reisen auch völlig problemlos nach Norwegen oder in die Schweiz, wechseln dafür Geld“, so Lohmann. „Und wir haben keine Vorbehalte gegen Norweger oder Schweizer, weil sie nicht in der EU sind.“

(dpa)
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