Hinterm Film lauert der Virus

Köln · Die neue Staffel der Lieblingsserie läuft nur im Bezahl-TV? Den interessanten Kinofilm gibt's nur gegen Geld im Internet? Häufig greifen Filmfans dann zu dubiosen oder illegalen Online-Angeboten. Neben rechtlichem Ärger droht dabei auch die Infektion des eigenen Rechners mit schädlicher Software.

 Manche Filme und Serien – wie etwa House of Cards – werden extra für Internet-Anbieter produziert. Wer sie kostenlos schauen möchte, macht sich schnell strafbar.

Manche Filme und Serien – wie etwa House of Cards – werden extra für Internet-Anbieter produziert. Wer sie kostenlos schauen möchte, macht sich schnell strafbar.

Foto: Netflix

Fernsehserien sind heutzutage oft ähnlich aufwendig produziert wie Filme. Darum müssen Zuschauer für sie auch vergleichbare Gebühren zahlen. Verfügbar sind sie auf sogenannten Streaming-Portalen im Internet, die Serien und Kinofilme als Datenstrom bereitstellen.

Neben den bekannten legalen Anbietern wie Maxdome, Netflix, Amazon Prime Video oder Watchever gibt es im Netz auch viele unbekannte und teilweise ziemlich dubiose Angebote. Häufig ist unklar, ob Nutzer dieser Webseiten sich noch im legalen Bereich bewegen.

Aufforderungen als Warnsignal

Gerade auf solchen Seiten drohen erhebliche Risiken, warnt botfrei.de, die Beratungsplattform für IT-Sicherheit des Vereins der deutschen Internetwirtschaft (eco). Sie reichen von Schadsoftware über Betrug bis hin zu Problemen wegen Urheberrechtsverletzungen.

Ein wichtiges Warnzeichen für unseriöse Portale sei der Hinweis auf angeblich fehlende Software-Erweiterungen für den Browser oder Mediaplayer. Diese müssten, so wird behauptet, erst heruntergeladen werden, damit die Serie läuft. Doch häufig installiere sich dabei statt einer Erweiterung Schadsoftware. Manipulierte Werbeeinblendungen, die plötzlich auftauchen und wie Aufforderungen zum Herunterladen zusätzlicher Programme aussehen, seien ein weiterer Weg, um schädliche Software zu verbreiten. Generell gelte botfrei.de zufolge: Fordert ein Portal zur Installation von Software auf - Finger weg.

Software-Downloads zu unterlassen ist auch in anderer Hinsicht ratsam: Manche Webseiten installieren damit Programme, mit denen Dateien unter Nutzern geteilt werden. Betroffene Rechner empfangen dann nicht nur Videodateien, sondern senden sie auch gleich als Teil eines Netzwerks an andere weiter. Dadurch kann der Besitzer sich eventuell strafbar machen. Denn während das Streaming, also das reine Abrufen eines Videosignals, rechtlich momentan nicht als Urheberrechtsverletzung gilt, sieht es bei der Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material ganz anders aus. Wer den Verdacht hat, dass sein Computer bereits betroffen sein könnte, kann zur Überprüfung auf botfrei.de Test- und Reinigungssoftware herunterladen.

Vorsicht ist laut botfrei.de auch beim Abschluss von Abonnements bei wenig bekannten Anbietern geboten. Die übertragenen persönlichen Daten und Kreditkarteninformationen könnten missbraucht werden. Zudem drohe das Risiko, ins Visier von Ermittlungsbehörden zu geraten, falls es zu Ermittlungen gegen illegale Anbieter kommt.

botfrei.de

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