Studie der Uni Rostock Auf Youtube sind weniger Frauen zu sehen

Rostock · Auf dem Videoportal sind weibliche Nutzer unterrepräsentiert und thematisch stärker eingeschränkt.

In beliebten Videos auf Youtube kommen einer Studie zufolge Männer doppelt so häufig vor wie Frauen. Außerdem zeigten sich Frauen vor allem mit Themen, die als stereotyp weiblich gelten wie etwa Schmink- und Lifestyle-Tipps, teilt die Universität Rostock mit. Männer treten demnach eher in Comedy-Formaten auf, produzieren Gaming-Videos, zeigen sich in Musikproduktionen und weisen somit ein breiteres Themenfeld auf.

Unterschiedlich sei auch, wie sich Männer und Frauen selber verstehen, heißt es. Männer deklarierten ihre Tätigkeit eher als professionelles Können, während Frauen ihr Handeln häufiger als Hobby darstellten. Das zeige sich auch darin, dass Frauen eher in ihrem privaten Umfeld agierten, Männer jedoch häufiger den öffentlichen Raum als Drehkulisse nutzten. Zudem inszenierten sich Frauen emotionaler als ihre männlichen Kollegen.

Stereotype Darstellungen seien nicht allein persönlichen Interessen geschuldet, heißt es. Die befragten Youtuberinnen hätten auf Hürden verwiesen, die es erschwerten, sich neue Genres wie Comedy oder Politik zu erschließen. Sie berichteten demnach von engen Zuschauererwartungen und damit verbunden kritischen, mitunter bösartigen Kommentaren, sobald sie normierten Erwartungen widersprächen.

Für die gemeinsame Untersuchung der Universität Rostock und der Filmuniversität Babelsberg wurden 1000 Kanäle der Videoplattform analysiert, 2000 Videos untersucht und 14 Youtuberinnen befragt.

(epd)
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