Kommentar Aufgabe für Datenschützer

Wäre es nicht praktisch, endlich mit allen Freunden chatten zu können, unabhängig davon, welchen von Facebooks Diensten ich gerade verwende? Was der Internetkonzern seinen Nutzern als gesteigerten Komfort verkaufen dürfte, dient tatsächlich nur einem Ziel: das Verhalten und die Interessen der Nutzer noch besser auszuleuchten, um deren Daten noch besser verkaufen zu können.

Das ist auch nicht weiter verwunderlich, sondern ganz einfach das Geschäftsmodell des sogenannten sozialen Netzwerks.

Ein Vorhaben, das der Konzern mit dem Schritt verfolgen könnte, ist, eine übergreifende Netzidentität für seine Nutzer zu schaffen. Diese Idee treibt das Online-Netzwerk schon seit Jahren durch die Möglichkeit zur Anmeldung bei Diensten von Dritt-Anbietern  über das Facebook-Konto voran. Das ist bequem, aber auch sehr gefährlich. Das zeigte sich erst im vergangenen Jahr, als Angreifer durch eine Sicherheitslücke nicht nur Zugang zu vielen Millionen Facebook-Profilen erhielten, sondern auch zu allen damit verknüpften Dritt-Diensten.

Daher ist es wichtig, die Sammelwut Facebooks strikt zu begrenzen. Die Nutzerdaten der drei Dienste, die nun verknüpft werden sollen, müssen voneinander getrennt bleiben. Um das zu erreichen, müssen nicht nur die Datenschützer Europas aktiv werden, sondern auch die US-Behörden.

Jakob Kulick

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