Schmachtfetzen über die Heimat

Saarbrücken. Nichts Neues ist es und durchaus legitim, dass Opernstars sich auch operettenhafter (Schlager-)Folklore annehmen, zumal die ihrer Heimat. Zum 200-jährigen Unabhängigkeitsjubiläum Mexicos singt Rolando Villazón Schmachtfetzen aus seinem Geburtsland von "Bésame mucho" bis "Cucurrucucú, paloma"

Saarbrücken. Nichts Neues ist es und durchaus legitim, dass Opernstars sich auch operettenhafter (Schlager-)Folklore annehmen, zumal die ihrer Heimat. Zum 200-jährigen Unabhängigkeitsjubiläum Mexicos singt Rolando Villazón Schmachtfetzen aus seinem Geburtsland von "Bésame mucho" bis "Cucurrucucú, paloma". Die populärmusikalische Reise hat durchaus schöne Momente, meist dann, wenn der Energiebolzen seine Stimme mäßigt und der Intimität des Mikrofons vertraut. Geht freilich der Operntenor mit ihm durch, und lässt er sich zu Kraftakten hinreißen, wirkt das beim schlichten Liedgut nicht nur häufig deplatziert, da lässt Villazón auch schon mal sein Belcanto im Stich, und er klingt arg gestresst. Das lässig begleitende Salon-Ensemble Bolívar Soloists versprüht jenen Charme, der dem berühmten Zugpferd abgeht. uhr

"México!" mit Rolando Villazón und Bolívar Soloists (Deutsche Grammophon)

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