Wachstum-Prognose Experten: Boom in Deutschland hält bis 2019

Berlin/Saarbrrücken · Ein Ende des deutschen Wirtschaft-Aufschwungs ist nicht in Sicht – sagen Wirtschaftsforscher. Die Saar-Wirtschaft wächst 2017 aber langsamer.

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Foto: dpa/Oliver Berg

Die künftige Bundesregierung kann sich auf eine florierende Wirtschaft und steigende Überschüsse in den Staatskassen stützen. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sagen in ihrer aktuellen Herbstprognose für dieses Jahr ein Konjunkturplus von 1,9 Prozent voraus und für das kommende Jahr von 2,0 Prozent. 2019 dürfte die Wirtschaft um 1,8 Prozent zulegen. „Die neue Bundesregierung startet mit viel konjunkturellem Rückenwind“, hieß es. Der Aufschwung  habe an Stärke und Breite gewonnen.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt wird sich aus Sicht der Forschungsinstitute weiter verbessern. Die Zahl der Erwerbstätigen nehme zu, wenn auch mit geringerem Tempo. 2017 werden 44,285 Millionen Erwerbstätige erwartet. In den beiden Folgejahren dürfte die Zahl auf 44,768 beziehungsweise 45,155 Millionen steigen. Die Arbeitslosenquote sinkt aber in einem geringeren Maße als die Beschäftigung steigt – von voraussichtlich 5,7 Prozent in diesem Jahr auf 5,5 und weiter auf 5,2 Prozent im Jahr 2019. Ursachen seien die zunehmende Erwerbsbeteiligung vor allem von Frauen und Älteren sowie die Zuwanderung.

Dank des anhaltenden Wirtschaftsbooms erwarten die Ökonomen in ihrer gestern vorgelegten Gemeinschaftsprognose stärker sprudelnde Einnahmen: Für dieses Jahr zeichne sich ein Anstieg des Budgetüberschusses von fast 26 Milliarden auf gut 28 Milliarden Euro ab. 2018 dürfte das Etatplus auf gut 37 Milliarden und 2019 auf 44 Milliarden Euro klettern.

Allerdings wird das Saarland nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammer (IHK) im laufenden Jahr nicht ganz beim Wachstum mithalten können. Statt der 1,9 Prozent, die die Institute bundesweit erwarten, rechnet die Kammer hierzulande nur mit 1,0 Prozent realem Plus. Erst Anfang dieser Woche hatte sie ihre bisherige Prognose von 1,5 Prozent entsprechend gesenkt. Ein  Grund war das schwache Wachstum im ersten Halbjahr infolge eines Sondereffekts: des Rückgangs in der Automobilindustrie, bedingt durch eine Produktionsumstellung bei Ford.

Derweil fordern die Forschungsinstitute von der künftigen Berliner Koalition eine Entlastung der Steuerzahler bei der Einkommensteuer. „Aber auch bei den Sozialabgaben, die gerade für Bezieher niedrigerer Einkommen von besonderer Bedeutung sind, bestehen Spielräume, insbesondere in der Arbeitslosenversicherung.“ Angesichts der Alterung der Gesellschaft seien Korrekturen bei den Sozialversicherungen angezeigt.

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